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Menschenrechte

Zunahme von Kindesmissbrauch ist erschütternd

30.03.2020

Die Zahl der Fälle von Kindesmissbrauch im Jahr 2019 stieg gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent. Foto: pixabay.com
Die Zahl der Fälle von Kindesmissbrauch im Jahr 2019 stieg gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent. Foto: pixabay.com

Meckenheim (idea) – Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 zeigt eine erschütternde Zunahme der Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern. Das erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Christlichen Polizeivereinigung, der frühere BKA-Beamte Joachim Boshard (Meckenheim), in einer Stellungnahme zu dem am 24. März vorgestellten Zahlenwerk auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.Danach stieg die Zahl der Fälle von Kindesmissbrauch im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent auf 13.670 registrierte Straftaten. Ebenso erschütternd sei die Zunahme der Verbreitung pornografischer Schriften um 51,6 Prozent auf 17.336 Fälle. Dahinter verberge sich fast ausschließlich Kinderpornografie. Es komme auch immer öfter vor, dass Jugendliche aus Albernheit oder Sensationslust kinderpornografische Videos mit Messengerdiensten wie WhatsApp verschickten, erklärte Boshard. „Offenbar ist vielen nicht bewusst, dass hinter jedem Video der Missbrauch eines Kindes steckt.“ Anlass zu großer Sorge biete auch die Zunahme von Vergewaltigungen und schweren sexuellen Übergriffen um 2,1 Prozent. In diesem Bereich gebe es mit den sogenannten Gruppenvergewaltigungen ein neues Phänomen.

Ladenbesitzer fühlen sich von der Justiz im Stich gelassen

Weiter sagte Boshard zu der Kriminalstatistik, es sehe zwar „auf den ersten Blick erfreulich aus“, dass die Gesamtzahl der registrierten Straftaten 2019 um 2,1 Prozent auf 5,436 Mio. gesunken sei, aber man müsse von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.„Nach unserer Wahrnehmung hat die Anzeigebereitschaft der Bevölkerung nachgelassen, da nicht wenige davon ausgehen, dass bei einer Anzeige doch nichts rauskommt.“ Das gelte etwa für viele Ladenbesitzer, die Diebstähle nicht mehr anzeigten, weil sie sich von der Justiz im Stich gelassen fühlten. Nach weiteren Ergebnissen der Polizeilichen Kriminalstatistik stieg die Zahl der Fälle von tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte um 27,5 Prozent auf 14.919. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank um 10,6 Prozent auf 87.145, die der Taschendiebstähle um 9,7 Prozent auf 94.106. Die Zahl der Rauschgiftdelikte stieg um 2,6 Prozent auf 359.747.„Zur Wahrheit gehört leider, dass deutlich überproportional viele nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt wurden“, so Boshard. Ihr Anteil liege mit rund 700.000 von 2 Millionen Verdächtigen bei knapp 35 Prozent. In manchen Großstädten komme sogar die Hälfte der Täter aus dieser Gruppe.

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