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Zeitzeugen der DDR: Bei Matthias-Film herunterladen

07.08.2020

Einer der insgesamt 40 interviewten Zeitzeugen ist Harald Bretschneider. Screenshot: matthias-film.de
Einer der insgesamt 40 interviewten Zeitzeugen ist Harald Bretschneider. Screenshot: matthias-film.de

Berlin/Brandenburg an der Havel (idea) – Am 3. Oktober begeht Deutschland den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung. Vielen Bürgern – besonders im Westen – ist heute nicht bewusst, was Christen in der DDR-Diktatur erlebt und erlitten haben. Nun können 40 aufgezeichnete Interviews mit Zeitzeugen, die im Widerstand gegen das sozialistische Regime waren, über die evangelische Medienvertriebsgesellschaft Matthias-Film (Berlin) heruntergeladen werden. Die Filme hat der Verein „Glaube, Mut und Freiheit – in der DDR und danach“ mit Hilfe der Filmproduzenten Alexander Thies und Henriette Gotaut (Berlin/Halle an der Saale) erstellt. Der Vorsitzende des Vereins, Oberlandeskirchenrat i. R. Harald Bretschneider (Dresden), bezeichnete die Wiedervereinigung gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea als ein Geschenk des Himmels, das aber nicht vom Himmel gefallen sei. Zahlreiche Gruppen für Frieden, Gerechtigkeit oder Ökologie hätten meist unter dem schützenden Dach der evangelischen Kirche versucht, Widerstand gegen die zahllosen Menschenrechtsverletzungen des sozialistischen Regimes zu leisten. Bretschneider – er war Initiator der Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ in der DDR – zufolge bieten die Interviews insbesondere Kirchengemeinden, Schulen und Privatpersonen eine hervorragende Möglichkeit, „an die zweite Diktatur in Deutschland im 20. Jahrhundert zu erinnern“. In den Filmen berichten Zeitzeugen jeweils 15 Minuten lang, wie Gott sie geleitet und bewahrt hat. Die Interviews sind jeweils gegen eine Gebühr von 30 Euro zum Download direkt auf der Internetseite von Matthias-Film eingestellt: matthias-film.de/glaube-mut-und-freiheit

Filmprojekt bewirbt sich beim „Einheitspreis 2020“

Wie der Verein ferner mitteilte, können Bürger auch noch bis zum 16. August beim „Einheitspreis 2020“ für das Filmprojekt abstimmen (einheitspreis.de/bewerten). Dort sind 140 Projekte eingestellt, die Top-50-Nominierten kommen eine Runde weiter. Aus dieser Vorauswahl kürt die Jury dann 30 Preisträger, die zwischen 1.000 und 5.000 Euro erhalten. Die Verleihung findet am 3. Oktober statt. Ebenfalls dabei ist die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt”. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Tag der Deutschen Einheit in ganz Deutschland singend mitzufeiern und dadurch positiv zu prägen.

Bundespräsident a. D. Gauck: Eine großartige Initiative

Der Verein „Glaube, Mut und Freiheit – in der DDR und danach“ hatte sich im Juli 2018 mit dem Ziel gegründet, vor allem durch Zeitzeugeninterviews und Kolloquien festzuhalten, was Christen in der Zeit der SED-Diktatur und danach in den neuen Bundesländern bewirkt haben. Zu den Mitgliedern gehören unter anderen Pfarrer Steffen Reiche (Berlin), Mitbegründer der Sozialdemokratie noch vor dem Mauerfall, der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Selle (Sondershausen/Thüringen), der Vorsitzende der Internationalen Martin Luther Stiftung, Thomas Seidel (Weimar), und als ehrenamtlicher Geschäftsführer Helmut Matthies (Brandenburg an der Havel, wo sich auch der Sitz der Vereins befindet). Bundespräsident a. D. Joachim Gauck hatte Initiatoren und Produzenten zweimal zu Gesprächen in Berlin empfangen und den Verein als großartige Initiative bezeichnet. Die Filmfirma NFP der Produzenten Thies und Gotaut ist unter anderem bekannt durch die Filme über Martin Luther und Dietrich Bonhoeffer.

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