Iran: Konvertit Alireza Seyyedian zu sechs Jahren Haft verurteilt
01.01.2013
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats Januar“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den iranischen Christen Alireza Seyyedian benannt und zu seiner Unterstützung aufgerufen. Der 37-Jährige wurde im Dezember 2011 zu sechs Jahren Haft wegen „Aktionen gegen die nationale Sicherheit und Propaganda gegen das Gesetz“ verurteilt. Er befindet sich im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis in der Sektion für politische Gefangene. Dort müssen sich rund 30 Häftlinge eine Zelle teilen. Der frühere Muslim war 2006 zum Christentum übergetreten. Sicherheitskräfte hatten 2011 bei einer Razzia in seiner Wohnung ein Video entdeckt, in dem seine Taufe in der Türkei zu sehen ist. Die Behörden werfen ihm unter anderem vor, Treffen von Konvertiten aus dem Islam organisiert und Bibeln an Jugendliche verteilt zu haben. Nach Angaben der IGFM steht die Verurteilung wegen seines Übertritts zum christlichen Glauben und seines religiösen Engagements in „klarem Widerspruch“ zu dem für den Iran völkerrechtlich bindenden Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte. Die Menschenrechtsorganisation und idea rufen dazu auf, sich in Briefen an den Generalsekretär des iranischen Menschenrechtsrates, Mohammad Javad Larijani, für die Freilassung von Seyyedian einzusetzen. Von den 74,2 Millionen Einwohnern Irans sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.
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