Iran: Christen zu fünf Jahren Haft verurteilt
01.12.2019
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangene des Monats Dezember“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea die iranischen Christen Shahrooz Eslamdous und Abdolreza Matthias Haghnejad benannt. Sie rufen dazu auf, für sie einzutreten und zu beten. Zusammen mit sieben weiteren Angehörigen der im Iran verfolgten „Kirche des Iran“ kamen sie im Februar dieses Jahres in Haft. Haghnejad ist Pastor dieser Freikirche und wurde von Soldaten der Iranischen Revolutionsgarden während einer Kirchenversammlung in der Stadt Rasht festgenommen. Sieben der Inhaftierten durften im März gegen Zahlung einer hohen Kaution das Gefängnis verlassen. Eslamdous und Haghnejad blieb diese Möglichkeit dagegen verwehrt. Im Juli mussten sich alle neun Christen, die ursprünglich Muslime waren, wegen angeblicher „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ und der „Werbung für Zionismus“ vor Gericht verantworten. Diese Anschuldigungen werden ihnen aufgrund ihrer christlichen Aktivitäten zur Last gelegt. Während der Verhandlung bezeichnete Richter Mohammed Moghiseh die Bibel als Fälschung. Am 13. Oktober fällte er sein Urteil: Jeder der Christen muss für fünf Jahre hinter Gitter. Für Haghnejad ist dies schon die fünfte Haftzeit: Nach drei Inhaftierungen zwischen 2006 und 2011 wurde er im Oktober 2014 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. In dem Monat ernannten IGFM und idea ihn erstmals zum „Gefangenen des Monats“. Zwei Monate später sprach ihn ein Berufungsgericht frei. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Hassan Rohani, die Freilassung der Christen zu fordern.
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