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Glaube

Die zwei größten Irrtümer zur Endzeit

08.07.2020

Der Altbischof der württembergischen Landeskirche, Gerhard Maier. Foto: Privat
Der Altbischof der württembergischen Landeskirche, Gerhard Maier. Foto: Privat

Wetzlar (idea) – Zu der in der Bibel beschriebenen Zeit vor der Wiederkunft Christi – der Endzeit – gibt es heute vor allem zwei Irrtümer: 1. Jesus kommt gar nicht wieder. Seine Wiederkunft ist nur ein Mythos oder Märchen. 2. Wir könnten das Datum seiner Wiederkunft ausrechnen. Diese Ansicht vertritt der Altbischof der württembergischen Landeskirche, Gerhard Maier (Tübingen), in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Maier zufolge sollten Christen jeden Tag bereit sein, Jesus Christus zu begegnen und dabei in aller Gelassenheit ihre Aufgaben erfüllen. Die Frage, wann Jesus Christus wiederkomme, habe dieser selbst verboten. Seinen Jüngern habe er gesagt: „Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat“ (Apostelgeschichte 1,7). Dass die Endzeit fortgeschritten sei, stehe schon nach Römer 13,12 („Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen“) und Offenbarung 1,3 („denn die Zeit ist nahe“) fest. Maier: „Wir dürfen aber Gottes Uhr nicht mit unserer Menschen-Uhr verwechseln.“ Jesus verspäte sich bei seiner Wiederkunft nicht, sondern bleibe der souveräne Herr der Zeit. Zur Frage, ob der Coronavirus ein Zeichen der Endzeit sei, erklärte Maier, er sei ein Modell, an dem man erkennen könne: „So ähnlich also kann es einmal werden.“ Was die Menschen derzeit auf der Erde trieben, sei „gruselig“. Maier: „Die Meere verseucht, Tierarten verschwinden und in den meisten Teilen der Erde gibt es weder Meinungs- noch Glaubensfreiheit.“

Keine Spekulationen anstellen

Zur Frage, ob das „Malzeichen des Tieres“ (Offenbarung 13,16) mit der Abschaffung des Bargeldes im Zusammenhang stehe, erklärte Maier, Christen sollten Vermutungen und Spekulationen lassen: „Wenn es so weit ist, werden wir Klarheit darüber bekommen. Das war die Botschaft der Christen – von den alten Kirchenvätern an.“ Maier war von 2001 bis 2005 württembergischer Landesbischof. Er ist Herausgeber für die Auslegungsreihen „Wuppertaler Studienbibel“ und „Edition C Bibelkommentar“. Zuletzt erschien von ihm eine Auslegung der Offenbarung des Johannes in zwei Bänden.

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