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Gesellschaft

Die Situation in Peru ist dramatisch

10.09.2020

Ein Mitarbeiter des Kinderwerks verteilt Lebensmittelpakete an Bedürftige in Lima. Foto: Kinderwerk Lima
Ein Mitarbeiter des Kinderwerks verteilt Lebensmittelpakete an Bedürftige in Lima. Foto: Kinderwerk Lima

Heidenheim (idea) – Das 32 Millionen Einwohner zählende Peru ist sehr stark von der Corona-Pandemie betroffen und hat aktuell die höchste Sterblichkeitsrate weltweit. Deswegen ist die Situation in dem südamerikanischen Land dramatisch. Das sagte der Öffentlichkeitsreferent des Kinderwerks Lima (Heidenheim), Jürgen Burst, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Wir sehen in Peru ähnliche Bilder wie zuvor in Italien.“ Die Einrichtungen des Kinderwerks Lima seien derzeit geschlossen, der Unterricht finde über das Internet statt. An besonders Bedürftige in der Hauptstadt Lima seien dafür 300 internetfähige Mobiltelefone kostenlos ausgeliehen worden. Das Werk verteilt dort außerdem Lebensmittelpakete an Familien, da Schulspeisungen derzeit nicht möglich sind. Unter den Schülern habe es Infektionen, aber bislang keine Todesfälle gegeben. Mitarbeiter hätten unter ihren Angehörigen Tote zu beklagen: „Auch in Peru sterben vor allem ältere Menschen am Virus.“ Es sei davon auszugehen, dass das ohnehin arme Peru nach Ende der Pandemie noch ärmer sein werde. „Die Schere zwischen Arm und Reich wird sich weiter öffnen.“ Es sei geradezu „unverschämt“, wie wenig das Land in das Gesundheitssystem investiert habe. Das räche sich jetzt bitter.

„Der seelische Schaden ist enorm“

Auch wenn die Schüler inzwischen vielfach per Fernunterricht betreut würden, werde die Pandemie Folgen für die Psyche haben: „Der seelische Schaden ist enorm.“ Das 1968 gegründete Kinderwerk Lima unterhält Schulen und Kindertagesstätten in Peru, Paraguay und Burundi. 550 Mitarbeiter unterrichten und betreuen rund 5.400 Kinder. Aus der Arbeit des Kinderwerkes in Südamerika sind sieben Kirchengemeinden mit 3.000 Mitgliedern hervorgegangen. In Deutschland und der Schweiz arbeiten sieben hauptberufliche Mitarbeiter für das Werk. Es gehört zur Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM). Am 20. September wird das Werk ab 10 Uhr sein Jahresfest feiern, das aufgrund der Corona-Krise nicht mit Besuchern in Heidenheim stattfindet, sondern auf YouTube übertragen wird. EC-Generalsekretär Klaus Göttler wird die Predigt im Gottesdienst halten.

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