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Präses Kurschus: Einander nah sein – auch ohne Berührung

12.04.2020

Die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus. Screenshot: zdf.de
Die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus. Screenshot: zdf.de

Mainz (idea) – Leer war nicht nur das Grab Jesu am Ostermorgen – leer blieben in diesem Jahr am Ostersonntag auch die Kirchen in Deutschland und vielen anderen Ländern. Wegen der Corona-Pandemie sind Versammlungen in Kirchen und auch im Freien derzeit nicht erlaubt. Deshalb verfolgten in Deutschland Hunderttausende Christen Gottesdienste im Fernsehen und im Internet. Das ZDF strahlte einen Gottesdienst aus der Evangelischen Saalkirche in Ingelheim am Rhein aus. Die Predigt hielt die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus (Bielefeld). Dabei stellte sie die verändernde Kraft, die von der Auferstehung Jesu ausgeht, in den Mittelpunkt. Die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen sprach darüber, dass der auferstandene Christus laut dem Johannesevangelium der trauernden Maria Magdalena verbot, ihn zu berühren. Statt körperlicher Nähe, sagte Kurschus, gehe es hier um eine „Nähe, die mehr ist als Anfassen und Umarmen. Nähe, die auch dann gewiss bleibt, wenn wir uns – so wie jetzt – körperlich nicht nah sein können und dürfen.“ Für den Auferstandenen, dem Maria begegnet, sei der Tod Vergangenheit: „Sie kann und darf ihn nicht festhalten, als wäre wieder alles beim Alten. Sein Leben ist nicht wie vorher. Das Leben ist neu. Auch für uns.“ Dass Jesus lebt, ist laut Kurschus nicht abhängig von menschlichem Glauben: „Wo ich gebannt auf das starre, was mein Leben bedroht, steht er, der Lebendige, längst hinter mir und wartet darauf, mir zu begegnen.“ Zusammenfassend sagte die Präses: „Ostern ist anders. Rettend anders. Heilsam anders. Und Ostern macht anders.“

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