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EKD rechnet mit deutlichem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen

12.11.2018

Der Unternehmer Andreas Barner. Archivbild: PR Fotografie Köring
Der Unternehmer Andreas Barner. Archivbild: PR Fotografie Köring

Würzburg (idea) – Die EKD rechnet bis 2030 mit einem deutlichen Rückgang der inflationsbereinigten Kirchensteuereinnahmen. Das gab ein EKD-Ratsmitglied, der Unternehmer Andreas Barner (Ingelheim bei Mainz), am 12. November auf der EKD-Synode in Würzburg bekannt. Ihm zufolge ist in einem „milden Szenario“ mit einem realen Absinken des Kirchensteueraufkommens um 16 Prozent zu rechnen. Die EKD habe seit dem Jahr 2000 durch den Bevölkerungswandel, Austritte sowie unterbliebene Taufen ein Fünftel ihrer Mitglieder verloren. Allein im Jahr 2017 sank die Zahl der Kirchenmitglieder um 380.000 (minus 1,7 Prozent) auf 21,54 Millionen Mitglieder. Barner zufolge erreichen die geburtenstarken Jahrgänge das Rentenalter. Die Einnahmen aus der Kirchensteuer würden dadurch rascher zurückgehen. Da die Zahl der folgenden Altersjahrgänge viel geringer sei, sinke auch der Anteil gutverdienender Kirchenmitglieder. Nötig sei eine „Neuausrichtung der Finanzstrategie“. Man müsse sich auf deutliche Veränderungen vorbereiten und intensiv darüber nachdenken, welche Aufgaben Vorrang haben. Die EKD habe das Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg beauftragt, Prognosen bis zum Jahr 2060 zu erstellen. Die Ergebnisse würden der EKD-Synode im Herbst 2019 präsentiert.

Noch wachsen die Kirchensteuereinnahmen

Die 20 Landeskirchen nahmen im vergangenen Jahr 5,67 Milliarden Euro an Kirchensteuern ein (2016: 5,45 Milliarden Euro). Die evangelischen Kirchen erzielen etwa 50 Prozent ihrer Einnahmen aus der vom Staat eingezogenen Kirchensteuer. Etwa 25 Prozent kommen aus Fördermitteln, acht Prozent aus Entgelten für Dienstleistungen, sieben Prozent aus Vermögenseinnahmen und der Rest aus sonstigen Einnahmen. Der Haushaltsentwurf der EKD für das Jahr 2018 sieht Ausgaben in Höhe von 216 Millionen Euro vor. Dies entspricht den Aufwendungen im Vorjahr. Wichtigste Finanzierungsquelle der EKD ist eine von den Landeskirchen aufzubringende Umlage. Sie soll 2019 um vier Prozent auf 94,5 Millionen Euro steigen. Darin schlägt sich die weiterhin positive Kirchensteuerentwicklung der Landeskirchen in den vergangenen drei Jahren nieder.

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