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EKD-Handreichung: Kinder haben ein Recht auf Religion

17.09.2020

Kinder haben ein Recht auf Religion und religiöse Bildung, so der Rat der EKD. Symbolfoto: pixabay.com
Kinder haben ein Recht auf Religion und religiöse Bildung, so der Rat der EKD. Symbolfoto: pixabay.com

Hannover (idea) – Kinder haben ein Recht auf Religion und religiöse Bildung. Diese Ansicht vertritt der Rat der EKD in einer Handreichung zu Kindertagesstätten, die am 17. September in Hannover vorgestellt wurde. Die Vermittlung christlicher Inhalte sei nicht nur eine Aufgabe kirchlicher Kindergärten, sondern sollte „zum Bildungskanon jeder Kindertageseinrichtung gehören“, heißt es in dem Text mit der Überschrift „Kinder in die Mitte!“. Dabei gehe es etwa um die Vermittlung biblischer Geschichten, um die Gestaltung religiöser Feste und das Kennenlernen spiritueller Formen. Der christliche Glaube, wie er durch die Reformation geprägt wurde, habe die Kultur und die Werte der westlichen Gesellschaft nachhaltig beeinflusst. Ohne Grundkenntnisse über ihn sei „keine Orientierung in unserer Welt möglich“. Deshalb sei religiöse Bildung auch Teil der Allgemeinbildung. Darüber hinaus solle sie „eine religiös geprägte Einstellung zur Welt und zum Leben insgesamt“ vermitteln, etwa die „Grunderfahrungen von Angenommensein und Geborgenheit, Zuwendung und Liebe, Freude, Schutz und Vertrauen“. Dabei spielten neben dem gemeinsamen Singen christlicher Lieder auch Rituale wie das Gebet vor dem Essen eine wichtige Rolle.

Über 600.000 Kinder besuchen evangelische Kitas

Die Vorsitzende der „Kammer der EKD für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend“, die Bamberger Pädagogikprofessorin Annette Scheunpflug, sagte bei der Vorstellung der Handreichung vor Journalisten, Kirche und Diakonie leisteten durch ihr Engagement im Bereich der Kinderbetreuung einen „großen Dienst an Kindern und ihren Familien“. Über 600.000 Jungen und Mädchen in Deutschland besuchten täglich eine evangelische Kindertagesstätte. Rund 100.000 Mitarbeiter seien in diesem Bereich beschäftigt. Von dem Engagement der Kirche profitierten nicht nur Kirchenmitglieder. So hätten 28 Prozent der Kinder in evangelischen Kindergärten einen Migrationshintergrund. Dieser Anteil sei höher als in den Einrichtungen der meisten anderen Träger, etwa der Arbeiterwohlfahrt und des Deutschen Roten Kreuzes. Die Vorsitzende des Ausschusses für Diakonie, Bildung und Jugend der EKD-Synode, Isabel Schneider-Wölfinger (Kassel), sagte bei der Vorstellung, einen Beitrag zur Vermittlung von christlichen Inhalten in nicht-kirchlichen Einrichtungen leiste die Kirche etwa durch ihr Engagement in der Erzieherausbildung. So legten die kirchlichen Fachschulen besonderen Wert auf die Vermittlung von religionspädagogischen Kompetenzen.

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