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Der „Selbstsäkularisierung“ der Kirche widersetzen

09.08.2020

Der Bekenntniskreis stellt sich unter anderem gegen die Befürwortung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Symbolfoto: unsplash.com
Der Bekenntniskreis stellt sich unter anderem gegen die Befürwortung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Symbolfoto: unsplash.com

Königsbach-Stein (idea) – Der am 3. August 2015 gegründete Bekenntniskreis Baden will auch weiterhin als Korrektiv innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Baden wirken. Das erklärten mehrere Mitglieder gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea anlässlich des fünften Jahrestages. Entstanden war die Vereinigung, als in der badischen Landeskirche über die kirchliche Trauung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften diskutiert wurde. Im April 2016 wurde sie von der Landessynode beschlossen. Der Religionswissenschaftler Horst Fix (Königsbach-Stein) sagte idea, dass es notwendig sei, sich der „Selbstsäkularisierung“ der Kirche zu widersetzen. Diese zeige sich beispielsweise in der Befürwortung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften als „Ehe“, in zivilreligiösem Denken, in der Vielfalts- oder Gender-Ideologie oder im Umgang mit dem Islam. Dieser sei eine „politische Religion“, die nach Herrschaft strebe. Die Kirchenleitung scheine jedoch den Anspruch Jesu Christi, der einzige Weg zu Gott zu sein, aufgegeben zu haben. „Wir aber bekennen uns weiterhin voller Zuversicht zu Jesus Christus als dem einzigen Weg zur Erlösung. Und wir bemühen uns darum, diese rettende Botschaft unverfälscht allen Menschen weiterzugeben.“ Hierbei wisse man sich im Einklang mit Jesu Wort (Matthäus 10,32): „Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel.“ Es könne nicht angehen, den Dialog mit dem Islam über das Bekenntnis zu Jesus Christus zu stellen.

Auf dem Boden biblisch-reformatorischer Theologie Stellung beziehen

Pfarrer i.R. Thomas Bölling (Heidelberg) zufolge ist es „problematisch“, wenn in Baden „Schrift und Bekenntnis“ ignoriert werden. Dies geschehe, indem man den Missionsauftrag der Kirche immer weniger ernstnehme, sagte er idea. Pfarrer i.R. Dr. Hans-Gerd Krabbe (Achern) betrachtet den Bekenntniskreis als eine Gruppierung, „die auf dem Boden biblisch-reformatorischer Theologie Stellung bezieht“. Das finde seinen Ausdruck in Stellungnahmen sowie in diversen Eingaben an die badische Landessynode. Im Bekenntniskreis Baden haben sich Angehörige der Evangelischen Landeskirche in Baden zusammengeschlossen. Mitglieder sind Pfarrer, Kirchengemeinderäte und Bezirkssynodale, darunter neben Bölling, Fix und Krabbe die Pfarrer Thomas Hilsberg (Radolfzell am Bodensee), Burkard Hotz (Wiesloch bei Heidelberg), und Rolf-Alexander Thieke (Uhldingen am Bodensee). Der Bekenntniskreis besteht aus einem engeren Kreis von Mitgliedern, die sich sechsmal im Jahr in Königsbach-Stein treffen, und einem weiteren Kreis von Mitgliedern, die beratend mitwirken. Eine Mitarbeit steht allen Mitgliedern in der Landeskirche offen.

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