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Bedford-Strohm: Den „Geist der Freiheit“ neu entdecken

11.11.2018

Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, während seiner Predigt in Würzburg. Foto: idea/Wolfgang Köbke
Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, während seiner Predigt in Würzburg. Foto: idea/Wolfgang Köbke

Würzburg (idea) – Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), hat Christen dazu aufgerufen, den „Geist der Freiheit“ neu zu entdecken. Er predigte im Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synode am 11. November in Würzburg über einen Vers aus dem 2. Korintherbrief (3,17) – „Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“. Das größte Gefühl der Freiheit habe er nicht bei zehn Optionen, sondern wenn er Christus in sich spüre, sagte Bedford-Strohm. Dann müsse er sich nicht vom Urteil anderer abhängig machen und könne ohne Angst seinen eigenen Überzeugungen folgen. Es sei sein Traum, dass „wir als Kirche diesen Satz auch in unserer institutionellen Gestalt selbst ausstrahlen und uns aus der Kraft dieses Geistes als Junge und Alte gemeinsam auf den Weg machen“. Diese Freiheit sei untrennbar verbunden mit der Liebe, betonte der EKD-Ratsvorsitzende. Das zeigten jeden Tag unzählige Menschen, indem sie Kranke besuchen, für ihre pflegebedürftigen Eltern da sind, armen Menschen beistehen, Geflüchtete begleiten, ihnen bei der Integration helfen und sich für weltweite Gerechtigkeit politisch engagieren.

Die Kirche hat ihren Auftrag oft verraten

Oft genug habe die Kirchen ihren Auftrag verraten, etwa im Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren zu Ende ging. So hätten viel zu viele in Kirchen und Theologie in den „nationalistischen Taumel“ eingestimmt und die Waffen gesegnet, die zu so vielen Millionen Toten geführt haben. Aber durch alle schrecklichen Irrtümer und durch alle Unzulänglichkeiten hindurch habe die Botschaft von der Liebe Gottes über 2.000 Jahre in der Kirche und durch die Kirche gewirkt. Der Gottesdienst wurde vom ZDF übertragen und ist in der Mediathek abrufbar. Bis zum 14. November beraten die 120 Delegierten unter anderem das Schwerpunktthema „Ermutigung und Zugehörigkeit – der Glaube junger Menschen“ sowie über den Bericht des EKD-Rates zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und das Thema Digitalisierung. Die Synode ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Präses des Kirchenparlaments ist die frühere FDP-Politikerin Irmgard Schwaetzer (Berlin). Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen, zu denen rund 21,5 Millionen Mitglieder gehören.

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