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China: Gemeindeleiter zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

01.01.2020

Der Gemeindeleiter Qin Defu mit seiner Frau und zwei seiner Kinder. Foto: China Aid
Der Gemeindeleiter Qin Defu mit seiner Frau und zwei seiner Kinder. Foto: China Aid

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Zum „Gefangenen des Monats Januar“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) den Gemeindeleiter Qin Defu in China benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den Inhaftierten einzusetzen und zu beten. Der Familienvater wurde am 29. November zu vier Jahren Gefängnis wegen „illegaler Geschäftstätigkeit“ verurteilt. Qin war für die rund 20.000 Bücher verantwortlich, die seine protestantische Hauskirche „Early Rain Covenant Church“ in der Stadt Chengdu (Provinz Sichuan) nutzt. Er zählt zu den rund 100 Kirchenmitgliedern, die von Polizisten am 9. Dezember 2018 inhaftiert wurden. Die Behörden hatten Qin zunächst eine Freilassung in Aussicht gestellt, wenn er einen vom Staat bestellten Verteidiger akzeptieren würde. Dies geschah aber nicht. Qin wurde ursprünglich von dem von ihm selbst ausgesuchten Verteidiger Li Guisheng vertreten, dem aber ein Treffen mit seinem Mandanten verwehrt wurde. Es handelt sich dabei um keinen Einzelfall: Wiederholt war den von inhaftierten Christen ausgewählten Anwälten der Zugang zu ihren Mandanten verweigert worden. Sie reichten dagegen Beschwerde bei lokalen Regierungsstellen ein, blieben damit aber ungehört. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping die Freilassung von Qin Defu zu fordern. In der rund 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Volksrepublik China leben nach Schätzungen bis zu 130 Millionen Christen. Davon trifft sich ein großer Teil in staatlich nichtregistrierten Gemeinden. Zum Vergleich: Die Kommunistische Partei hat 83 Millionen Mitglieder.

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