Menschenrechte
Zunahme der Prostitution durch Fußball-EM in Deutschland
25.06.2024

Die Fußball-Europameisterschaft hat zu einem deutlichen Anstieg der Prostitution in den zehn deutschen Austragungsorten geführt. Das gehe aus Umfragen in den Spielorten und aktuellen Daten hervor, teilte der Bundesverband Nordisches Modell (Berlin) mit, der für ein Sexkaufverbot eintritt.
Der Verband beruft sich auf Angaben des Prostitutionsportals Erobella. Demnach sei die Zahl der Prostituierten in den Austragungsorten um etwa 13.700 gestiegen. Das entspreche einem durchschnittlichen Zuwachs von 31 Prozent in diesen Städten. Rund 35 Prozent der neu registrierten Prostituierten kämen aus Osteuropa, 24 Prozent aus Lateinamerika, elf Prozent aus Deutschland, zehn Prozent aus Asien und sieben Prozent aus Mitteleuropa.
Der Bundesverband Nordisches Modell spricht von einem „alarmierenden Phänomen“. Er fordert, die Ausbeutung von Menschen in der Prostitutionsindustrie entschieden zu bekämpfen und die Öffentlichkeit über die dunklen Seiten von Sportgroßveranstaltungen aufzuklären.
Schweden war 1999 das erste Land, das ein Sexkaufverbot eingeführt hat. Daher wird dieses gesetzgeberische Modell oft auch Nordisches Modell genannt: Es besteht aus drei Bestandteilen: Entkriminalisierung der Prostituierten, Kriminalisierung der Sexkäufer und Betreiber sowie Finanzierung von Ausstiegsprogrammen für Prostituierte.
Schätzungen zufolge soll es in Deutschland bis zu 400.000 Prostituierte geben.
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