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Zugunglück in Bayern: Kirchen gedachten der Opfer

12.06.2022

Bei einem ökumenischen Gottesdienst wird der Opfer des Zugunglücks in Garmisch-Partenkirchen gedacht. Foto: dpa
Bei einem ökumenischen Gottesdienst wird der Opfer des Zugunglücks in Garmisch-Partenkirchen gedacht. Foto: dpa

Garmisch-Partenkirchen/Burgrain (IDEA) – Bei einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Partenkirchen ist am 11. Juni der Opfer des Zugunglücks in Burgrain gedacht worden. In dem Ortsteil von Garmisch-Partenkirchen (Oberbayern) entgleiste am 3. Juni aus noch ungeklärter Ursache ein Regionalzug. Vier Frauen und ein 13-jähriger Junge kamen ums Leben. Mehr als 40 Personen wurden teils schwer verletzt.

Vor den etwa 200 Gottesdienstbesuchern sagte der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx (München), wenn ein Unglück so „brutal“ einschlage, bleibe die Frage nach dem Warum. „Doch eine Antwort darauf werden wir nicht geben können“, so Marx. Er ermutigte dazu, im Leid und in der Trauer auf Jesus Christus zu schauen und sich auf ihn einzulassen. Marx: „Wir stehen mit leeren Händen vor Gott, aber er kann sie füllen mit seinem Trost.“

Regionalbischof: Jesus ist der Weg

Der evangelische Regionalbischof von München und Oberbayern, Christian Kopp, sagte in seiner Predigt, die „Schneise, die dieser Unglückssturm durch das Leben geschlagen“ habe, wachse nicht einfach schnell zu. „Das dauert“, so Kopp. Doch Gott halte „unser erschrecktes Herz in seinen Händen“. Denn da sei „etwas größer als ich selber, sogar größer als meine Verzweiflung.“ Kopp verwies auf Jesus, der zu seinen Freunden gesagt habe: „Ich bin der Weg. Ihr kennt mich. Ich bin der Weg, die Wahrheit, das Leben.“

Innenminister dankte Notfallseelsorgern

Neben anderen dankte auch der bayerische Innenminister, Joachim Herrmann (CSU), den rund 750 Einsatzkräften am Unfallort, darunter Feuerwehrleuten, Polizisten und Mitarbeitern des Technischen Hilfswerks (THW). Sie seien bis an die Grenzen ihres Leistungsvermögens gegangen. Das beherzte Eingreifen habe einigen Schwerverletzten das Leben gerettet. Herrmann: „Ganz Bayern ist stolz auf Sie und zollt Ihnen Anerkennung.“

Besonders dankte der Minister auch den Notfallseelsorgern. Nach seinen Worten ist ihr Beistand für die Hinterbliebenen, Verletzten und Helfer auch weiterhin nötig, denn „die seelischen Narben des Unglücks werden zum Verheilen noch länger brauchen als die körperlichen“, betonte Herrmann.

Zum Abschluss des Trauergottesdienstes beteten zwei geflüchtete Frauen das „Vater unser“ auch auf Ukrainisch. Zwei der Getöteten stammen aus der Ukraine. Die 30- und 39-jährigen Opfer waren vor dem Krieg in den Landkreis Garmisch-Partenkirchen geflohen.

Unter den Toten sind zudem eine 51-Jährige aus Wiesbaden sowie eine 70-jährige Frau aus dem Landkreis München. Der verstorbene Schüler stammt aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

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