Frei-/Kirchen
Württembergs künftiger Bischof: Der Geist Jesu führt zusammen
19.03.2022
Stuttgart (IDEA) – Württembergs künftiger Landesbischof, Dekan Ernst-Wilhelm Gohl (Ulm), will unterschiedliche Frömmigkeitsstile zusammenhalten. Das kündigte der 58-jährige Theologe im Anschluss an seine Wahl am 19. März in Stuttgart an. Er tritt im Juli die Nachfolge des 67-jährigen Frank Otfried July an, der seit 2005 an der Spitze der Landeskirche steht und in den Ruhestand gehen wird.
Für Gohl, der vom synodalen Mitte-Gesprächskreis „Evangelium und Kirche“ vorgeschlagen worden war, hatten im fünften Wahlgang 57 der 84 anwesenden Synodalen gestimmt. Gohl bezeichnete es als ein „starkes Zeichen, dass wir über alle Unterschiede hinweg uns einigen konnten“.
Dass der Geist Jesu zusammenführe, sende „ein wichtiges Signal in unsere Gesellschaft“ hinein. Bei einem ersten Wahlverfahren am 17. März, an dem Gohl auch teilgenommen hatte, hatten sich die Kirchenparlamentarier nicht auf einen Kandidaten einigen können.
Als nur noch der von der theologisch konservativen „Lebendigen Gemeinde“ und der Reform-Initiative „Kirche für morgen“ unterstützte Pfarrer Gottfried Heinzmann im Rennen war, stimmten 42 Synodale nicht für Heinzmann. Daraufhin kritisierte die „Lebendige Gemeinde“ eine Blockadehaltung und einen Verstoß gegen die Zusage aller Gruppen, jeden Kandidat als geeignet zu betrachten.
„Lebendige Gemeinde“: Wir blockieren nicht
Zur Wahl Gohls erklärte der Sprecher der „Lebendigen Gemeinde“, Pfarrer Matthias Hanßmann, dass seine Gruppierung Schaden von der Kirche abwenden wollte: „Wir blockieren nicht in der gleichen Weise, wie es andere zuvor getan haben.“
Hanßmann wörtlich: „In Verantwortung für unsere Kirche hat eine größere Zahl der Lebendigen Gemeinde Ernst-Wilhelm Gohl unterstützt, weil sie ihm zutrauen, unsere Kirche verantwortlich zu leiten und unser Anliegen einer missionarischen Kirche zu vertreten.“
Auf den Hinweis, dass die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit von 56 Stimmen nur knapp überschritten wurde, sagte die Synodalpräsidentin Sabine Foth, dass Gohl in einer demokratischen Wahl gewählt wurde und dass alle Synodalen hinter dem Gewählten stünden.
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