Ressorts
icon-logo

Glaube

Woher kommt das Böse? Theologe sieht Ursache im freien Willen

30.10.2025

Das Böse wird oft mit Dunkelheit verbunden. Foto: iStock/iiievgeniy
Das Böse wird oft mit Dunkelheit verbunden. Foto: iStock/iiievgeniy

Woher kommt das Böse? Mit dieser Frage beschäftigt sich die aktuelle Folge des IDEA-Podcasts „Zwischen Tür und Himmel“. Der Pastor der Jungen Kirche Enztal, Daniel Koch (Vaihingen an der Enz), betont, dass die Bibel darauf keine abschließende Antwort gebe. Vielmehr entstehe das Böse dort, wo sich Geschöpfe – Menschen wie Engel – von Gott abwenden und ihren freien Willen missbrauchen.

Koch zufolge berichtet die Bibel, dass auch Engel und der Satan mit freiem Willen geschaffen wurden. In Hesekiel 28 und Jesaja 14 werde beschrieben, wie Stolz und Selbstüberschätzung dazu führten, dass sich der Satan gegen Gott erhob. So sei das Böse nicht von Gott erschaffen worden, sondern als Möglichkeit durch die Freiheit der Geschöpfe vorhanden. „Ohne freien Willen wären wir Marionetten“, so Koch. Theologisch lasse sich das Böse als Mangel am Guten verstehen.

Das Kreuz als Wendepunkt: Aus größtem Unheil wird Heil

Im weiteren Verlauf des Gesprächs geht Koch auf Bibelstellen ein, die scheinbar aussagen, Gott selbst schaffe Unheil, etwa in Jesaja 45,7: „Ich bin der Herr, der Licht und Finsternis schafft, der Frieden gibt und Unheil schafft.“ Für Koch sei hier mit „Unheil“ nichts dämonisch Böses gemeint, sondern vielmehr Unglück oder Not. Es gebe in der Bibel zahlreiche Beispiele, in denen Gott beispielsweise Katastrophen oder feindliche Völker gebrauche, um sein Volk zu erziehen.

Abschließend verweist Koch auf das Kreuz Jesu als Beispiel, wie Gott auch das größte Unheil zum Guten wenden kann: „In dem Kreuz, in dem bösesten, im dunkelsten Moment ist die größte Erlösung zu finden“, so Koch. Das Evangelium zeige, dass Gott im tiefsten Dunkel das größte Licht schaffen könne. Die Frage, warum sich Geschöpfe überhaupt von Gott abwenden, könne letztlich niemand beantworten. „Wenn ich die Frage beantworten könnte in Fülle, dann würde ich Gott sein. So, das bin ich nicht“, so Koch. Christen seien eingeladen, mit dieser Spannung zu leben und dennoch auf Gottes Güte zu vertrauen.

Zum Podcast „Zwischen Tür und Himmel“

Der etwa zehnminütige Podcast ist ein Angebot der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). Er erscheint 14-tägig auf ztuh.de sowie den gängigen Podcast-Apps (z. B. Spotify, Pocket Casts, Amazon Podcasts und Apple Podcasts). Zuhörer können ihre Lebens- und Glaubensfragen an ztuh@idea.de schicken. Eine Auswahl der Fragen wird in den Folgen aufgegriffen und diskutiert.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank. 

Jetzt spenden.

4 Wochen IDEA Digital 8,95 Euro 1,00 Euro

Entdecken auch Sie das digitale Abo mit Zugang zu allen Artikeln auf idea.de