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Gesellschaft

Wie man der Endzeitstimmung begegnen kann

09.03.2023

Mut, Vision und Weite: Das verheißen die Ordnungen Gottes, so der Konfliktberater Johannes Stockmayer. Symbolbild: unsplash.com
Mut, Vision und Weite: Das verheißen die Ordnungen Gottes, so der Konfliktberater Johannes Stockmayer. Symbolbild: unsplash.com

Winterlingen (IDEA) – Angesichts von Krisen und Problemen wenden sich viele Menschen „Verschwörungstheorien“ als Erklärungsmuster zu, um einen „Sündenbock“ zu suchen. Diese Ansicht vertrat der Gemeinde- und Konfliktberater Johannes Stockmayer (Metzingen), im Rahmen einer Vortragsreihe des „Tabor Schulungszentrums“ (Winterlingen/Schwäbische Alb).

Nach seinen Worten macht sich auch zunehmend „Endzeitstimmung“ breit. Dies zeige sich etwa an der Klimaschutz-Gruppe „Letzte Generation“. Stockmayer zufolge wird der Umgangsstil in der Gesellschaft rauer. Zugleich nähmen Einsamkeit, Erstarrung und Individualismus zu. Egoismus, Neid, Konkurrenzdenken und ein ständiges Vergleichen ersetzten das menschliche Miteinander.

Stockmayer empfahl deshalb, sich an den Ordnungen Gottes zu orientieren. Sie führten nicht in Zwang und Enge, sondern gäben Mut, Vision und Weite. Im Glauben an Gott könne man Vergebung, Frieden und Geborgenheit finden trotz mancher Schwierigkeiten und Phasen der Trauer. Auch Bereitschaft zum Verzicht könne mitunter heilsam sein.

Sich einmal fragen: Wann ging es mir richtig gut und was war der Grund?

An die Zuhörer gerichtet fragte der freiberufliche Berater und Autor: „In welcher Zeit im Leben ging es euch richtig gut – und an was lag das?“ Diese Frage bringe oft wichtige Erkenntnisse zutage und helfe zu verstehen, was wirklich im Leben zähle. So stärke die Erfahrung von guter Gemeinschaft das „Ich“. Beziehungen seien das, „was Leben bedeutet“ und Gott sich für den Menschen ausgedacht habe.

Stockmayers Rat: einander gegenseitig Mut zusprechen, auf Gemeinschaft bauen, Vertrauen neu lernen und auf das Positive blicken. Der Vorsitzende des Tabor Schulungszentrums, Pastor Winfried Hahn (Inzigkofen/Landkreis Sigmaringen), pflichtete dem Referenten bei: „Wir brauchen eine stärkere Idee als das, was uns niederdrückt.“ Er vertrat die Ansicht, dass die Corona-Pandemie Mentalitäten und Verhaltensmuster verändert habe.

Viele Gruppen würden nicht mehr so zuverlässig besucht wie vorher. Auch zahlreiche christliche Gemeinschaften verzeichneten sinkende Teilnehmerzahlen in Gottesdiensten. Die Verbindlichkeit lasse nach und Beliebigkeit nehme zu. Das überkonfessionelle Tabor Studienzentrum wurde 2016 gegründet und bietet Weiterbildungen und Kurse für Seelsorger und Berater an. Es hat rund 50 ehrenamtliche Mitarbeiter.

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