Wie eine „Kaffee-Kirche“ Menschen anzieht

Mainz (IDEA) – Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Im vergangenen Jahr stieg der Konsum des braunen Heißgetränks auf ein Rekordhoch: Jeder Bundesbürger trank vier Tassen pro Tag im Schnitt – und das sehr gerne außer Haus. Besonders Mütter mit kleinen Kindern wissen den Muntermacher zu schätzen.

Und das nutzt die Evangelische Maria-Magdalena-Gemeinde Drais-Lerchenberg (Mainz): Haupt- und Ehrenamtliche fahren mit einer mobilen Kaffeebar alle zwei Wochen auf die Spielplätze im Stadtteil. Dann entsteht schnell eine Menschentraube rund um das fahrende Café.

„Bei uns gibt es natürlich den besten Kaffee“, sagt Kirchenvorsteherin Gwendolin Schwarz am Rande der Gießener Ideenmesse. Dort stellen Gemeinden ihre neuen Projekte vor. Die Mainzer haben ihr Coffee-Bike unter dem Namen „Magdacino“ 2021 eingeweiht.

Es sei dringend an der Zeit, Kirche neu denken. Mit der mobilen Kaffeestation wolle man Familien stärken, Gemeinschaft und Begegnungen fördern und natürlich Gott feiern, so Schwarz. Pro Einsatz kämen etwa 20 Personen mit ihren Familien. Viele seien regelmäßig dabei.

In den vergangenen zwei Jahren ist aus dem Angebot eine „Kaffee-Kirche“ geworden. Schwarz; „Rund um das Coffee-Bike ist eine neue Gemeinde entstanden.“ Spielplatz-Gottesdienste werden gefeiert.

Zukünftig auch Kaffee in der Kirche

Weil Kaffee und Kirche so gut zusammengehen und neue Menschen anziehen, plant die Gemeinde im kommenden Jahr, auch ihr Kirchengebäude in Drais zeitweise in ein Café zu verwandeln. Natürlich solle die Kirche dabei Kirche bleiben und zu Gottesdiensten einladen, erklärt die Gemeinde auf ihrer Homepage.

Aber angesichts knapper werdender Mittel sei man auf neue Ideen angewiesen, um das Gebäude langfristig zu erhalten: „Wir sehen darin eine große Chance: Ein offenes, gastfreundliches Haus voller Leben, in dem Gott gefeiert und der Alltag geteilt wird und Freunde miteinander Kaffee trinken.“