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Weltkirchenrat und Vatikan: Gemeinsam beten und arbeiten

23.03.2023

Am 23. März trafen sich der Ökumenische Rat der Kirchen und die römisch-katholische Kirche im Vatikan. Foto: Vatican Media
Am 23. März trafen sich der Ökumenische Rat der Kirchen und die römisch-katholische Kirche im Vatikan. Foto: Vatican Media

Vatikanstadt (IDEA) – Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK/Weltkirchenrat) und die römisch-katholische Kirche wollen sich auch in Zukunft gemeinsam für Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit einsetzen sowie dafür beten. Das teilte der Weltkirchenrat am 23. März auf seiner Internetseite mit. Zuvor hatten ÖRK-Vertreter Papst Franziskus im Vatikan getroffen. Zu der Delegation gehörten unter anderen der ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay (Pretoria) und der Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München).

Bedford-Strohm: Wir brauchen eine „Ökumene des Herzen“

Bedford-Strohm äußerte, dass die Delegation mit Papst Franziskus über Wege zur Stärkung der kirchlichen Einheit gesprochen habe: „Wir waren uns einig, dass es unser gemeinsames Anliegen sein muss, in einer geteilten Welt Zeichen der Einheit und Verständigung zu setzen. Dazu brauchen wir eine ,Ökumene des Herzens‘, die auch dort, wo die institutionelle Einheit der Kirchen noch nicht erreicht ist, ein klares gemeinsames Zeugnis für Christus gibt.“ Dieses Zeugnis zeige sich in einem „klaren Engagement für die Welt“ – etwa beim Einsatz für einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen, die Überwindung von Armut und Hunger sowie bei engagierten Schritten im Bereich des Klimaschutzes. Gerade jetzt sei eine „auf Christus gegründete Spiritualität und das daraus erwachsende zivile Engagement der Kirchen wichtig“.

Weltkirchenrat plant russisch-ukrainischen Dialog

Pillay zufolge informierte der ÖRK der Vatikan über einen geplanten Runden Tisch, an dem Vertreter der ukrainischen und der russisch-orthodoxen Kirchen sitzen sollen. Ziel sei es, sich darüber auszutauschen, „was es im Hinblick auf die Einheit der Christen bedeutet, mit dem Kontext des Krieges umzugehen“, so Pillay. Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet. Ihm gehören aktuell 352 protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie Freikirchen aus mehr als 120 Ländern an. Die römisch-katholische Kirche ist kein Mitglied. Seit 1965 gibt es eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen dem Vatikan und dem ÖRK. Der südafrikanische Theologe Pillay ist seit dem 1. Januar Generalsekretär des ÖRK. Er ist Mitglied der Presbyterianischen Unionskirche im südlichen Afrika und Dekan der Fakultät für Theologie und Religion an der Universität Pretoria. Bedford-Strohm ist seit September 2022 Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses.

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