Frei-/Kirchen
Warum Missionare aus Deutschland weiter notwendig sind
07.03.2024
Es gibt trotz kritischer Anfragen gute Gründe, weiter Missionare aus Deutschland in alle Welt zu senden. Davon ist der frühere Missionsleiter im Forum Wiedenest, Horst Engelmann (Bergneustadt), überzeugt. Er verweist darauf, dass Stimmen aus Gesellschaft, Kirchen, Freikirchen sowie aus der Missionsarbeit fragten, ob eine solche Entsendung noch notwendig sei. So heiße es: „Die nichtwestlichen Länder senden ja selbst jede Menge Missionare. Wir Deutschen haben lange genug diesen Dienst getan. Jetzt sind andere dran.“
Engelmann äußerte sich auf der ersten Begegnungstagung der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) und der Arbeitsgemeinschaft Pfingstlich-Charismatischer Missionen (APCM). Rund 180 Vertreter beider Seiten trafen sich am 5. und 6. März im Christlichen Gästezentrum Württemberg „Schönblick“ in Schwäbisch Gmünd.
„Der Himmel wird interkulturell sein“
Wie Engelmann sagte, ist der tiefste Grund für Mission, dass mehr Menschen am Ende Gott anbeten und ehren. Damit dies geschehe, müssten weiter Missionare ausgesandt werden. Noch immer seien viele Menschen und Volksgruppen nicht mit dem Evangelium erreicht und durchdrungen.
Engelmann weiter: „Der Himmel wird interkulturell sein.“ Daher sollte nach seinen Worten jede Ortsgemeinde „ein Vorgeschmack des Himmels sein durch interkulturelle Gemeinschaften“. Damit Gemeinde weltweit eine interkulturelle Identität habe, brauche man auch weiterhin Missionare aus Deutschland und allen anderen Ländern als Botschafter Jesu in aller Welt. Dies sei auch wichtig für das Miteinander der Generationen im Reich Gottes: „Mit unseren Erfahrungen können wir als Missionare Gemeinden in anderen Ländern helfen, in denen das Christentum noch nicht so lange verwurzelt ist.“
Laut Engelmann gibt es auch im globalen Süden, der teils schon stark christlich geprägt sei, postchristliche Menschen, etwa unter Studenten und Intellektuellen. Missionare aus Deutschland und dem übrigen Westen könnten die dortigen Kirchen unterstützen, in einem postchristlichen Umfeld zu evangelisieren und Gemeinde zu bauen. „Das wird die Herausforderung der Mission für die Zukunft sein.“
Engelmann war von 2002 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Herbst 2023 Missionsleiter im Forum Wiedenest. 20 Jahre gehörte er zum Vorstand der AEM, dem größten Missionsdachverband in Deutschland. In seinen 112 Mitgliedswerken sind rund 4.000 Mitarbeiter im In- und Ausland tätig.
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