Politik
Wahl in Österreich: Bürger für Wandel in „konservative Richtung“
30.09.2024
Das Ergebnis der Parlamentswahl am 29. September in Österreich deutet darauf hin, dass die Bürger „sich einen Wandel in eine konservative und wirtschaftsfreundliche Richtung wünschen“. Das erklärte der Generalsekretär der Österreichischen Evangelischen Allianz, Oliver Stozek (Bürmoos bei Salzburg), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.
Er begründete dies mit der Wählerwanderung. So hätten die Grünen etwa ein Drittel ihrer Wähler verloren (jetzt 8,0 Prozent). Zugleich seien viele Wähler von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) – sie regiert bisher mit den Grünen – zur Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) gewechselt. Die FPÖ ist nach dem vorläufigen Endergebnis erstmals stärkste Partei (29,2 Prozent) vor der ÖVP (26,5 Prozent), der SPÖ (21,0 Prozent) und den liberalen NEOS (9,0 Prozent).
Jetzt „besonders für Politiker beten“
Stozek rechnet damit, dass die Koalitionsverhandlungen „nicht einfach“ werden: „Wir müssen in dieser Phase besonders für die Politiker beten. Beten wir auch, dass wir eine Regierung bekommen, die zum Wohl des Landes beiträgt!“
Stozek begrüßte die hohe Wahlbeteiligung von 78 Prozent. Er freue sich auch, dass der Wahlkampf „insgesamt fair und ohne große Schlammschlachten und persönliche Angriffe der Spitzenkandidaten gegeneinander“ verlaufen sei.
Viele werde es auch erfreuen, dass die ÖVP-Abgeordnete Gudrun Kugler weiter im Parlament sei. Somit werde auch das Internationale Parlamentarische Gebetsfrühstück in Österreich bestehen bleiben. Die bekennende Katholikin gehört zu den Organisatoren des Treffens.
Allianz will mit allen Parteien im Gespräch bleiben
Stozek betonte zugleich, dass sich die Evangelische Allianz bemühe, mit allen Parteien und Politikern im Gespräch zu bleiben.
Er bedauerte, dass es im Wahlkampf auch falsche Anschuldigungen gegeben habe. So seien die Evangelikalen als radikale Lebensschützer dargestellt worden. Es habe geheißen, sie würden Frauen vor Abtreibungseinrichtungen belästigen und Ärzte, die Abtreibungen vornehmen, bedrohen. Das Ziel dieser Anschuldigungen sei gewesen, Bannmeilen um solche Einrichtungen zu errichten.
Stozek zufolge wären Belästigungen und Drohungen schon jetzt strafbar. Es sei aber keine einzige Anzeige in diesem Zusammenhang erstattet worden. Das zeige, „dass diese Vorwürfe aus der Luft gegriffen waren und nur darauf abzielten, Abtreibung zu legalisieren und einen Rechtsanspruch auf flächendeckende Versorgung sowie Kostenübernahme durch den Staat zu erreichen“.
Zum Hintergrund: Grüne und SPÖ hatten sich im Wahlkampf für eine Legalisierung der Abtreibung ausgesprochen.
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