Frei-/Kirchen
Vorwürfe gegen Führungskraft der Münchner Diakonie
19.09.2022
München (IDEA) – Gegen eine Führungskraft der Diakonie München und Oberbayern sind Vorwürfe erhoben geworden. Das berichtete der Bayerische Rundfunk (BR) am 19. September. Demnach liegen dem Aufsichtsrat des Werkes teils anonyme Beschuldigungen gegen den Theologischen Vorstand und Vorstandssprecher vor.
Dem Bericht zufolge soll eine Mitarbeiterin im Herbst 2021 „übergriffiges Verhalten seitens des Vorstandssprechers“ bei der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche in Bayern gemeldet haben. Zudem habe sie einer internen Stelle der Diakonie „von verbalen und körperlichen Grenzüberschreitungen“ berichtet. Die Mitarbeiterin sei auf eigenen Wunsch hin von der Diakonie bis zum Ende ihres Arbeitsvertrages bei vollen Bezügen freigestellt worden sein. Für den Beschuldigten hätten die erhobenen Vorwürfe zu diesem Zeitpunkt keine direkten Konsequenzen gehabt, so der BR.
Diakonie lässt Vorwürfe durch Anwälte prüfen
Wie die Diakonie gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA erklärte, ist der Vorstandssprecher bis Ende September nicht im Dienst. Für eine „neutrale und transparente Aufklärung“ der Anschuldigungen sei eine externe Anwaltskanzlei beauftragt worden. Das laufende Verfahren wollte die Diakonie gegenüber IDEA „schon aus Gründen der Unschuldsvermutung und des Persönlichkeitsschutzes“ nicht kommentieren.
Sie teilte ferner mit, dass eine Revision der Umbaumaßnahmen der Vorstandsetage im Löhe-Haus in Auftrag gegeben worden sei. Die Kosten liegen bei insgesamt 1,35 Millionen Euro. Auch dazu liegen laut BR Beschwerden wegen möglicher Geldverschwendung vor. Der Vorstandssprecher soll inzwischen wegen Verleumdung Anzeige gegen Unbekannt erstattet haben.
Die Diakonie München und Oberbayern beschäftigt nach eigenen Angaben in mehr als 300 Einrichtungen etwa 5.000 Mitarbeiter. Weitere 2.500 Personen engagieren sich dort ehrenamtlich.
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