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Kommentar

Von Jesus geheilt: Bühne frei für die wahre Geschichte von Sanela

28.02.2025

460 Menschen sahen in der Petruskirche in Kiel die Premiere von „Sanela“. Foto: Life on Stage
460 Menschen sahen in der Petruskirche in Kiel die Premiere von „Sanela“. Foto: Life on Stage

Das evangelistische Musical „Life on Stage“ geht in Deutschland zum achten Mal auf Tour. Am 27. Februar feierte die diesjährige Show in Kiel eine besondere Premiere. IDEA-Redakteurin Erika Weiss hat den Auftakt gesehen.

Wo sonst Altar, Kanzel und Klavier stehen, ist eine neun mal elf Meter große Bühne aufgebaut. Im Kirchenraum sorgen Scheinwerfer für eine atmosphärische Beleuchtung. Die evangelische Petruskirche in Kiel ist Schauplatz des Musicals „Life on Stage“ (Leben auf der Bühne). Kirchenbänke wurden verrückt und Klappstühle aufgereiht, um möglichst vielen Besuchern Platz zu bieten. 430 Zuschauer werden erwartet. Jeder ist willkommen, der Eintritt ist kostenlos. 

„Ich rechne damit, dass heute alle Sitzplätze belegt sein werden“, sagt Lea-Cécile Külsen. Sie ist die Leiterin im Bereich Kommunikation und Marketing der christlichen Organisation „Netzwerk: Mobilisation – Evangelisation“, die das Musical veranstaltet. Das Besondere an diesem Abend: Die Show „Sanela – Heilung zerbrochener Herzen“ wird zum ersten Mal aufgeführt. Sie basiert auf der wahren Geschichte einer jungen Frau aus Hamburg: Sanela Ivanovic.

Külsen behält recht: Noch bevor das Musical beginnt, sind alle Plätze besetzt. Pastoren und Mitglieder aus den acht Partnerkirchen in der Region, die die Veranstaltung mitunterstützen, stehen auf und bieten ihre Plätze an. Helfer tragen weitere Stühle in den Saal, sodass schließlich 460 Zuschauer einen Platz finden.

Sanela (in schwarz gekleidet) ist auf der Suche nach Annahme und Liebe. Foto: IDEA/Erika Weiss

Auf der Suche nach Liebe

Sanela-Darstellerin Loisa Roth betritt die Bühne. Am Handy erzählt sie einer Freundin von einem jungen Mann, in den sie sich verliebt hat. Doch der weist sie zurück. „Du bist hässlich, dick und dumm“, hallt es durch ihre Gedankenwelt.

Szenenwechsel: Als Sechsjährige erfährt Sanela von ihrer Mutter, dass ihr vermeintlicher Vater gar nicht ihr leiblicher Vater ist. Ihr biologischer Vater lebt in Australien. Ein Kennenlernen mit ihm endet in einer Enttäuschung. 

Durch die verkorkste Beziehung zu ihm versucht Sanela, die Aufmerksamkeit anderer Männer auf sich zu ziehen: Als junge Frau kleidet sie sich aufreizend, arbeitet als Kellnerin in Diskotheken und stürzt sich von einer Affäre in die nächste. „Gib mir, was ich brauche. Ich suche ein Zuhause“, singt und tanzt sie zu mitreißenden Beats, die an die Musik der 2000er-Jahre erinnern. 

Jede Männerbeziehung endet mit einem Drama. Die innere Leere wächst. Sie ritzt sich die Arme auf und hat Suizidgedanken. Schließlich schickt ihre Mutter sie in eine Psychiatrie. Sanela hofft auf einen Neubeginn. Doch es ist so, als bekäme sie nur ein Pflaster auf ihre tiefe, innere Wunde geklebt. 

Nach ihrem Klinikaufenthalt fällt sie in alte Muster zurück. Sie wird schwanger und weiß nicht einmal, von wem. Es kommt zur Schlüsselszene des Musicals: Die junge Frau entscheidet sich, das Kind abzutreiben. Sie schluckt die für das ungeborene Baby tödlich wirkende Tablette. In ihr zerbricht etwas. Wie kann sie ihr Leben endlich in den Griff bekommen?

14 Musicaldarsteller sind an der Show „Sanela“ beteiligt. Foto: IDEA/Erika Weiss

Die Wendung

Eines Tages empfiehlt Sanelas Mutter ihr eine Predigt auf Bibel TV. Sanela hört sich die Predigt an. Die Worte ergreifen sie. Zum ersten Mal hört sie, dass es jemanden gibt, der Menschen bedingungslos liebt: Gott. Sie besorgt sich eine Bibel. Sanela erkennt, dass sie in ihrem Leben viele falsche Entscheidungen getroffen hat – so wie die Abtreibung ihres Kindes. Sie liest in der Bibel: „Doch wenn wir unsere Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht. Er vergibt uns unsere Schuld und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben“ (1. Johannes 1,9). 

Unter Tränen bittet sie Gott um Vergebung. Sie kündigt ihren Job in der Diskothek, beginnt eine Ausbildung zur Hebamme. In einer evangelischen Freikirche lässt sie sich taufen und bekennt in ihrem Zeugnis vor der Gemeinde: „Jesus ist die Liebe, nach der ich mich all die Jahre sehnte und die ich in der Welt vergeblich gesucht habe.“ Auch die Augen einiger Zuschauer bleiben bei dieser Szene nicht trocken.

Aufruf zu einem Leben mit Jesus

Unter tosendem Applaus endet das Musical. Die 14 Darsteller haben allesamt überzeugt. Kein Wunder, die Christen haben alle professionelle Musical- oder Schauspielausbildungen. So singen sie die tiefsinnigen Lieder nicht einfach nur daher. Überhaupt ist die Musik eindringlich und mitreißend. 

Durch die stark verdichtete Lebensgeschichte kommen manche Szenen zu kurz – zum Beispiel als Sanela ihren Vater besucht.

Nach dem Musical betritt Gabriel Häsler die Bühne. Der Schweizer ist Projektleiter von „Life on Stage“. In seiner Rede baut er eine Brücke zwischen Sanelas Geschichte und dem Evangelium: Der Mensch schafft es aus eigener Kraft nicht und braucht Jesus. Er lädt die Zuschauer ein, eine Entscheidung für den christlichen Glauben zu treffen. Etwa 50 Menschen folgen dem Aufruf. In der „Next-Step-Lounge“ (Nächster Schritt-Lounge) erfahren sie, wie sie Jesus im Alltag nachfolgen können.

Gabriel Häsler ist Projektleiter von „Life on Stage“. Foto: Life on Stage

Zum Abschluss lädt Madeleine Häsler, Mitveranstalterin und Ehefrau von Gabriel Häsler, zu den nächsten Musicalaufführungen ein. Sie ermutigt die Besucher, Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn mitzunehmen.

„Das war doch mal eine authentische Darstellung“, sagt mir einer der Besucher nach dem Musical. Morgen will er wieder kommen und seinen Nachbarn mitbringen: „Er ist Muslim. Vielleicht spricht ihn die Geschichte an. Ein Versuch ist es wert.“

Über Life on Stage:

Drei verschiedene Musicals schildern die wahren Geschichten von Menschen, deren Leben sich nach einer Begegnung mit Jesus um 180 Grad gedreht hat: „Sanela: Heilung zerbrochener Herzen“, „Thomas: Leben auf die harte Tour“ und „Melanie: Bleib bei mir, Mama“. Pro Veranstaltung wird eine Geschichte aufgeführt. Wo Life on Stage demnächst stattfindet, lesen Sie hier.

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