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Menschenrechte

Vietnam: Pastor kommt nach zwölf Jahren Haft frei

11.06.2025

Der evangelikale Pastor Y Yich. Foto: IGFM
Der evangelikale Pastor Y Yich. Foto: IGFM

Die vietnamesischen Behörden haben den evangelikalen Pastor Y Yich nach 12 Jahren Haft freigelassen. Das berichtet die christliche Organisation „International Christian Concern“ (ICC/Washington) unter Berufung auf den Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus Glenn Grothman (Republikaner). Er hatte sich im Rahmen eines Ausschusses für die Freilassung des Geistlichen engagiert.

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hatten Yich im Januar 2023 als „Gefangenen des Monats“ benannt und dazu aufgerufen, sich für ihn einzusetzen.

Laut Grothman kam der Pastor Mitte Mai frei. Yich hatte sich vor seiner Festnahme am 13. Mai 2013 viele Jahre lang für Religionsfreiheit sowie die Rechte der indigenen Bevölkerung engagiert. Ihm wurde damals vorgeworfen, die „nationale Politik der Solidarität“ untergraben zu haben.

Im Herbst 2013 verurteilte ihn ein Gericht zu einer zwölfjährigen Haft- und anschließend fünfjährigen Bewährungsstrafe. Berichten zufolge wurde er gefoltert, und man verweigerte ihm medizinische Hilfe. Es war nicht die erste Haft für Yich: Er hatte bereits zwischen 2006 und 2011 hinter Gittern gesessen.

Wie es aktuell um den Gesundheitszustand des Pastors steht, konnte Grothman ICC nicht beantworten. „Ich hoffe, dass Y Yich nun den Frieden und die Würde erfahren kann, die ihm lange Zeit verwehrt wurden“, so der Abgeordnete.

„Leider wissen wir, dass die vietnamesische Regierung ehemalige Gefangene oft weiterhin streng überwacht. Ich fordere die USA und die internationale Gemeinschaft auf, sich für Menschen wie Y Yich einzusetzen, die mutig für das Recht auf freie Religionsausübung kämpfen.“

Das kommunistische Regime Vietnams verfolgt die Montagnard-Bergvölker schon seit langem. Ihnen wird ein religiös motivierter Separatismus unterstellt. Damit rechtfertigt das Regime die Verletzungen der Religionsfreiheit. Offiziell garantiert die Verfassung des kommunistisch beherrschten Landes Glaubens- und Religionsfreiheit.

Doch der christliche Glaube wird häufig als westliche Religion angesehen und abgelehnt. Von den rund 100 Millionen Einwohnern Vietnams sind fast die Hälfte Buddhisten, rund zwölf Prozent Anhänger von Stammes- bzw. Naturreligionen und knapp zehn Prozent Christen. Der Rest gehört kleineren Glaubensgemeinschaften an oder sind Agnostiker (zwölf Prozent) und Atheisten (sechs Prozent).

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