Gesellschaft
Was tun gegen das „Verwirrtheits-Geschwür“?
15.08.2021
Bremen (IDEA) – Das „Verwirrtheits-Geschwür“ greift um sich. Das führt dazu, dass Menschen orientierungslos werden. Die Lösung für ein sinnvolles und erfülltes Leben kann dabei nur in Gott und in der Anerkennung seiner Absolutheit liegen. Davon ist der Mitbegründer des Gebetshauses Bremen, Frank Laffin, überzeugt.
Verwirrung der Sprache: Einst klare Begriffe werden unscharf
Wie der Gymnasiallehrer auf seinem Blog „Glaubensschritte“ schreibt, sind ehemals klare Begriffe – rechts, links, Wahrheit, Lüge, Toleranz, liberal, konservativ – unscharf geworden und werden vereinnahmt. Sprache habe sich schon immer verändert.
Neu sei aber, dass mit der „Kaperung der Begriffe“ gleichzeitig die Dialogfähigkeit schwinde: „Wer will schon mit einem Gesprächspartner kommunizieren, der bereits im Vorfeld als ,konservativer Evangelikaler‘ abgestempelt wurde?“
Dieses „Framing“ führe dazu, dass ganzen Gruppen die Teilnahme an gesellschaftlichen Dialogen vorenthalten werde: „Ich halte das weder für redlich noch für nützlich für unsere Gesellschaft.“ Er frage sich, was wann und wo in welchem Kontext noch gesagt werden dürfe.
Verwirrung der Identitäten: Ergebnis ist Orientierungslosigkeit
Die Gendertheorie habe auf die Frage nach der Identität in den vergangenen Jahren enormen Einfluss genommen. Ihre Antwort sei: „Du bist, wonach du dich fühlst und dein Glück wird allein davon bestimmt, was du für dich als Glücksbringer erachtest.“
Dieser persönliche Freiheitsbegriff stelle das Individuum vor unbegrenzte Möglichkeiten: „Das Ergebnis ist der verwirrte Mensch am Ufer eines endlosen Ozeans der Möglichkeiten, dem der Kompass aus der Hand genommen wurde mit den Worten: ,Den brauchst du jetzt nicht mehr.‘“
Ergebnis sei Orientierungslosigkeit. „Wo der Mensch alleine entscheiden darf, findet er auch nur das: sich selbst … Die Wunde im Herzen der Menschheit zeigt jedoch, dass dies nicht ausreicht, um glücklich zu werden.“
Der Leugnung des Absoluten widersprechen: Wir brauchen Gott
Wenn eine Gesellschaft nicht mehr anerkenne, dass es ein Richtig und ein Falsch, ein Gut und ein Böse gebe, und stattdessen die Moraldefinition ins Belieben der Menschen stelle, sei sie nur scheinbar aufgeklärt und freiheitlich: „Vor allem ist sie es dann nicht, wenn sie abweichende, scheinbar überkommene Meinungen als intolerant abwertet und aus dem öffentlichen Diskurs verbannt.“
Die vergangenen Monate hätten gezeigt: „Was nicht sein darf, darf nicht geäußert werden.“ Eine freiheitlich gesinnte Gesellschaft habe jedoch genau das auszuhalten. Meinungen sollten aufgrund ihrer Argumente angehört und in Beziehung zueinander gesetzt werden. An das „große Ganze“ glaube längst keiner mehr, weil der Glaube an das Absolute scheinbar die Beschneidung der individuellen Freiheit zur Folge habe. Er persönlich sei überzeugt, „dass wir Gott brauchen, um Mensch zu sein“.
Die Lösung für ein sinnvolles und erfülltes Leben liege nicht in menschlichen Händen, dem Individualismus, der Identitätspolitik oder der Regenbogen-Agenda, sondern „unter den ewigen Armen“ Gottes (5. Mose 33,27). Laffin spricht sich dafür aus, Gottes Absolutheit anzuerkennen. Auch in verwirrenden Zeiten sei Klarheit möglich: „Doch dazu bedarf es einer Wiederentdeckung der Wahrheit.“
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