USA: Präsident des SBC-Exekutivkomitees tritt zurück

Nashville (IDEA) – Die größte protestantische Kirche in den USA kommt nicht zur Ruhe: Der amtierende Präsident des Exekutivkomitees des Bundes der Südlichen Baptisten (SBC), Willie McLaurin (Antioch/Bundesstaat Tennessee), ist zurückgetreten. Er habe zugegeben, in seinem Lebenslauf falsche Angaben gemacht zu haben, teilte die Kirche in einer Presseerklärung mit.

McLaurin war im Februar 2022 als Interimspräsident des Exekutivkomitees angetreten. Es ist das höchste beschlussfähige Kirchengremium zwischen den SBC-Tagungen. McLaurin war der erste Schwarze in dieser Position. Er galt als Favorit für die dauerhafte Besetzung. In seinen Bewerbungsunterlagen habe er angegeben, Abschlüsse von zwei Universitäten erworben zu haben, erklärte die SBC. Bei einer Überprüfung habe sich aber herausgestellt, dass er diese Abschlüsse nicht besitzt.

Sein Rücktritt verschärft die Führungskrise der Kirche. McLaurins Vorgänger Ronnie Floyd (Springdale/Bundesstaat Arkansas) war im Oktober 2021 wegen einer Kontroverse um die Aufarbeitung eines Missbrauchsskandals zurückgetreten. Er hatte in einem Brief erklärt, wichtiger als die Aussagen der Missbrauchsopfer sei es, die Gemeinden zu schützen. Medienberichten zufolge sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten 700 Personen von 380 Pastoren und anderen Kirchenmitarbeitern des SBC sexuell missbraucht worden.

Zum 1845 gegründeten Bund der Südlichen Baptisten gehören 13,6 Millionen Mitglieder in 47.600 Gemeinden. Er schrumpft seit Jahren. 2010 hatte der Bund noch 16,1 Millionen Mitglieder.