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US-Studie: Gottesdienstbesuche nehmen nach Corona ab

07.01.2023

33 Prozent der Befragten gaben an, niemals einen Gottesdienst zu besuchen. Symbolfoto: unsplash.com
33 Prozent der Befragten gaben an, niemals einen Gottesdienst zu besuchen. Symbolfoto: unsplash.com

Washington (IDEA) – Nach der Corona-Pandemie gehen weniger US-Bürger zum Gottesdienst in die lokalen Kirchen als zuvor. Das ergab eine neue Studie des konservativen US-amerikanischen Think Tanks „American Enterprise Institute“ (Washington). Bei der Umfrage gab ein Drittel (33 Prozent) der Befragten an, niemals einen Gottesdienst zu besuchen. Vor Corona waren es noch 25 Prozent.

Die religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung in den Jahren vor und nach der Pandemie ist hingegen nahezu identisch geblieben: So bezeichneten sich 25 Prozent (vor Corona: 25 Prozent) als nicht religiös gebunden. 16 Prozent (vor Corona:17 Prozent) sind weiße Protestanten, 14 Prozent (vor Corona: 14 Prozent) weiße Evangelikale und neun Prozent (vor Corona: neun Prozent) schwarze Protestanten. Zehn Prozent (vor Corona: zehn Prozent) zählten sich zu den weißen Katholiken und 5 Prozent (vor Corona: sechs Prozent) zu den hispanischen.

Der Mitautor der Untersuchung, Daniel Cox, erklärte gegenüber der Nachrichtenplattform Religion News Service (RNS), dass es sich bei den weggebliebenen Gottesdienstbesuchern um diejenige handele, die bereits vor der Pandemie eher am Rande gestanden hätten: „Sie brauchten keinen großen Schubs oder Anstoß, um einfach komplett zu verschwinden.“

Generationswechsel und Polarisierung

Unter den regelmäßigen Kirchgängern war im Allgemeinen kaum eine Veränderung zu beobachten. Den stärksten Rückgang der Besucherzahlen gab es in Gruppen, in denen sie schon vor Corona rückläufig waren: bei den liberalen Amerikanern (46 Prozent, vor Corona: 31 Prozent), den Unverheirateten (44 Prozent, vor Corona: 30 Prozent) und bei den unter 30-Jährigen (43 Prozent, vor Corona: 30 Prozent). Im Gegensatz dazu geben die Konservativen (20 Prozent, vor Corona: 14 Prozent), die über 65-Jährigen (23 Prozent, vor Corona: 20 Prozent) und die Verheirateten (28 Prozent, vor Corona: 22 Prozent) seltener an, dass sie den Gottesdienst niemals besuchen und verzeichneten einen geringeren Rückgang.

Wie Cox gegenüber RNS sagte, spielten der Generationswechsel und die allgemeine Polarisierung in der Gesellschaft wahrscheinlich eine Rolle für den Rückgang der Gottesdienstbesucher. So würden sich jüngere US-Bürger seltener als religiös bezeichnen oder Gottesdienste besuchen. Gleichzeitig habe die Pandemie Fronten um das Impfen und Maskenpflicht eröffnet.

Für die Studie wurden 9.425 US-Amerikaner vom Februar bis April 2022 befragt. Die Vergleichswerte stammen von Befragungen aus den Jahren 2018 und 2020, bei denen dieselben Fragen gestellt wurden.

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