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US-Fernsehevangelist Pat Robertson mit 93 gestorben

08.06.2023

Der US-Evangelist Pat Robertson starb im Alter von 93 Jahren. Foto: CBN
Der US-Evangelist Pat Robertson starb im Alter von 93 Jahren. Foto: CBN

Virginia Beach (IDEA) – Einer der einflussreichsten Evangelikalen in den USA, der Fernsehevangelist Pat Robertson, ist am 8. Juni in Virginia Beach (Bundesstaat Virginia) im Alter von 93 Jahren gestorben. Das teilte der von ihm gegründete Rundfunksender Christian Broadcasting Network (CBN) mit.

In einer Erklärung des Senders heißt es: „Pat Robertson widmete sein Leben der Verkündigung des Evangeliums, der Hilfe für Bedürftige und der Bildung der nächsten Generation.“ Sein Herzenswunsch sei es gewesen, „dass alle Menschen Jesus kennenlernen“.

Bis 2021 moderierte er als Gastgeber die CBN-Gesprächsendung „The 700 Club“. In der Sendung kommentierte er aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen, etwa die Terroranschläge vom 11. September 2001, die Immunschwächekrankheit Aids, Homosexualität, Schönheitsoperationen und das Ende der Welt. Einen Teil jeder Sendung des „700 Clubs“ verbrachte er damit, für sein Publikum zu beten. In seinen Sendungen sah er eine Form der Evangelisation.

Robertson gründete die Christliche Koalition von Amerika, eine evangelikale Interessenvertretung in Washington, und die Regent Universität in Virginia Beach.

1960 startete er das Medienunternehmen CBN. 2007 übergab er die Leitung an seinen Sohn Gordon.

1988 bewarb sich Pat Robertson um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, stieg aber früh aus dem Rennen aus.

Umstrittene Äußerungen

Wiederholt machte er mit umstrittenen Äußerungen Schlagzeilen. 2005 rief er zur Ermordung des damaligen sozialistischen Präsidenten Venezuelas, Hugo Chavez (1954–2013), auf. Man müsse verhindern, dass das ölreiche Land zu einem Ausgangspunkt für Extremisten werde. Zudem sei ein Attentat billiger als ein Krieg.

Ein Jahr später erklärte er den Schlaganfall des damaligen israelischen Premierministers Ariel Scharon (1928–2014) zur Strafe Gottes für den Rückzug Israels aus dem palästinensischen Gaza-Streifen.

In beiden Fällen entschuldigte sich Robertson für seine Äußerungen, die unter Christen scharfe Proteste ausgelöst hatten.

Während seiner Karriere interviewte Robertson – ein ordinierter Geistlicher des Bundes der Südlichen Baptisten in den USA – fünf US-Präsidenten und Dutzende von Politikern aus der ganzen Welt.

Er hinterlässt vier Kinder, 14 Enkel und 24 Urenkel.

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