Gesellschaft
Unternehmer ermuntert Christen: „Mischen Sie sich ein!“
09.03.2025

Christen sollten sich an wichtigen gesellschaftlichen Debatten beteiligen. Dazu hat der Unternehmer Michael Hoffmann (Karlsruhe) beim 14. Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) in Karlsruhe aufgerufen. Er ging auf die aktuelle Debatte um die Beteiligung an Kriegen und Waffenlieferungen ein. Viele Christen sprächen sich dabei für Gewaltlosigkeit und gegen den Einsatz von Waffen aus. Andere wiederum wiesen auf die Notwendigkeit hin, Schwache notfalls auch mit Waffengewalt zu schützen.
Er nehme in diesem Zusammenhang eine gewisse Ängstlichkeit von Christen wahr, sich an diesen Diskussionen zu beteiligen. Sie fürchteten, sich falsch zu entscheiden und dadurch ihr Seelenheil zu gefährden. Das führe dazu, dass sie sich aus vielen Institutionen verabschiedeten und lieber „vom Spielfeldrand aus“ darüber schimpften, wie schlecht alles laufe. Er rate hingegen, sich selbst eine Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten. Dabei könnten Christen auch zu unterschiedlichen Schlüssen kommen: „Mischen Sie sich ein!“
Hoffmann erinnerte in diesem Zusammenhang an das Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 29–37), der einem von Räubern überfallenen Mann hilft. Der Unternehmer fragte die Besucher des Kongresses, was der Samariter wohl getan hätte, wenn er vor dem Überfall eingetroffen wäre. Dann hätte er nämlich entscheiden müssen, ob er in diesem Fall Gewalt anwenden solle, um den Unbewaffneten zu schützen.
Hoffmann verwies zudem auf Dietrich Bonhoeffer (1906–1945). Der Theologe hatte erklärt, dass es Situationen geben könne, in denen Christen in jedem Fall schuldig würden. Das gelte sowohl für den Fall, dass sie untätig blieben, als auch wenn sie Gewalt anwendeten, um anderen zu helfen. Der KCF findet bis zum 8. März mit rund 2.800 Teilnehmern statt. Veranstalter ist die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar).
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