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Gesellschaft

Studie: Millionen Bürger leiden unter Einsamkeit

31.05.2024

Besonders betroffen von Einsamkeit sind Personen ab 75 Jahren, Alleinerziehende sowie Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung. Symbolfoto: pixabay.com
Besonders betroffen von Einsamkeit sind Personen ab 75 Jahren, Alleinerziehende sowie Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung. Symbolfoto: pixabay.com

In Deutschland fühlten sich 2021 fast acht Millionen Menschen oft einsam. Das geht aus dem ersten Einsamkeitsbarometer hervor, das Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) am 30. November in Berlin vorgestellt hat.

Besonders betroffen sind demnach Personen ab 75 Jahren, Alleinerziehende sowie Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung.

Die Studie ergab, dass sich Einsamkeit negativ auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirkt. 2021 hatten 60,7 Prozent der Menschen mit erhöhten Einsamkeitsbelastungen eine unterdurchschnittliche Gesundheit.

Laut Ministerin Paus nehmen einsame Menschen seltener an Wahlen teil und engagieren sich weniger: „So bleibt Einsamkeit ein drängendes Problem und schadet uns als Gesellschaft.“ In den kommenden Wochen wolle die Bundesregierung mit „gezielten Kampagnen“ auf das Thema aufmerksam machen, etwa mit einer Aktionswoche vom 17. bis 23. Juni und Clips in Sozialen Medien.

Netzwerk „Bayern gegen Einsamkeit“ geplant

Die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) erklärte zur Studie: „Einsamkeit ist auch eine Gefahr für unsere Demokratie, da einsame Menschen anfälliger für Radikalisierung sind. Sie sind weniger eingebunden und beteiligen sich seltener aktiv an unserer Demokratie. Wir dürfen sie nicht alleine lassen.“ Noch in diesem Jahr werde das Netzwerk „Bayern gegen Einsamkeit“ gegründet mit dem Ziel, sich auszutauschen sowie Ideen und Projekte im Freistaat zu stärken.

Kirche: Wir tun schon viel gegen Einsamkeit

Die Bremische Evangelische Kirche erklärte angesichts der Studie, für sie sei das Themenfeld nicht neu. Die Kirche biete Hunderte Angebote, um Einsamkeit zu bewältigen und für mehr Gemeinschaft zu sorgen. So gebe es etwa 150 Treffpunkte für ältere Menschen im Stadtgebiet: „Da wird Skat gekloppt, gestrickt, Englisch gelernt, das Gedächtnis und die Muskeln trainiert, Boule gespielt oder einfach nur fröhlich kaffeesiert.“ Daneben gebe es auch zahlreiche Angebote für Jugendliche und Familien.

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