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Gesellschaft

Immer mehr Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen

26.03.2023

Psychische Erkrankungen gehören seit Jahren zu den drei wichtigsten Gründen für eine Krankschreibung. Symbolfoto: pixabay.com
Psychische Erkrankungen gehören seit Jahren zu den drei wichtigsten Gründen für eine Krankschreibung. Symbolfoto: pixabay.com

Berlin (IDEA) – Psychische Erkrankungen gehören seit Jahren zu den drei wichtigsten Gründen für eine Krankschreibung. Das geht aus der am 22. März in Berlin vorgestellten Studie „#whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“ der Techniker Krankenkasse (TK/Hamburg) hervor. Sie entstand in Kooperation mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG/Konstanz) und dem Personalmagazin (Freiburg).

Psychische Belastungen stellten nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber vor Herausforderungen. Denn auch die Fehlzeiten würden durch psychische Probleme zunehmen. Während versicherte Erwerbstätige bei der Techniker Krankenkasse 2012 durchschnittlich 2,46 Tage wegen einer psychischen Diagnose krankgeschrieben waren, seien es laut der Studie 2022 bereits 3,33 Fehltage gewesen. Das entspricht einem Anstieg von rund 35 Prozent.

Mit 17,5 Prozent lag ihr Anteil am Gesamtkrankenstand damit noch vor den von Krankheiten des Muskel-Skelettsystems (13,7 Prozent) betroffenen Patienten und nur hinter denen, die Erkrankungen des Atmungssystems wie Grippe und Erkältung (25,3 Prozent) litten.

Das liege nach Angaben der Techniker Krankenkasse an einer wachsenden Zahl von Aufgaben, schneller werdenden Prozessen sowie dem mobilen Arbeiten ohne Bindung an Ort und Zeit. Die Anforderungen an die Beschäftigten in der digitalen Arbeitswelt würden immer komplexer. Hinzu kämen die seelischen Belastungen der Menschen durch die Angst vor der Zukunft, die Corona-Krise und den Krieg in Europa.

Psychische Erkrankungen bald verbreiteter als körperliche

Laut der Studie gewinnt das Thema seelische Gesundheit weiter an Relevanz. Demnach gaben 38,5 Prozent der Befragten an, dass psychische Belastungen am Arbeitsplatz aktuell eine große Rolle für Unternehmen spielten. 70 Prozent der Befragten erklärten zudem, dass Burnout, Depressionen und Überforderung zukünftig bedeutsame Themen für Unternehmen seien.

Das bei der TK für die Unternehmensbereiche Mitgliedschaft und Beiträge, Markt und Kunde sowie Personal zuständige Vorstandsmitglied Karen Walkenhorst erklärte dazu: „Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz haben die körperlichen Belastungen in ihrer Dringlichkeit in vielen Branchen überholt. Das ist eine große Herausforderung, der sich die Arbeitgeber stellen müssen – gleichzeitig aber auch eine Chance, die Gesundheit der Beschäftigten in Arbeitsprozessen und Unternehmenskultur fest zu verankern.“

Befragt wurden im Rahmen der Online-Umfrage insgesamt 1.098 Geschäftsführer, Personaler sowie Verantwortliche für Betriebliches Gesundheitsmanagement.

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