Menschenrechte
Schweres Erdbeben: Hilfsorganisationen sind auf dem Weg nach Haiti
15.08.2021
Port-au-Prince (IDEA) – Der Südwesten Haitis ist am 14. August von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Zahlreiche Gebäude stürzten ein, mehr als 200 Menschen kamen ums Leben. Viele Orte in der betroffenen Region im Departement Nippes konnten bislang von Helfern nicht erreicht werden. Haitis Übergangs-Ministerpräsident Ariel Henry ordnete den Ausnahmezustand an. Mehrere christliche Hilfsorganisationen bereiten nun Hilfsaktionen vor.
So kündigte „Samaritan‘s Purse e.V. – Die barmherzigen Samariter“ (Berlin) in einer Mitteilung an, am 15. August 15 Katastrophenschutzspezialisten sowie Hilfsgüter in die betroffenen Gemeinden zu bringen, darunter Material für Notunterkünfte, medizinische Versorgung und Wasserfilteranlagen. Ein medizinisches Team werde ebenfalls vor Ort sein. Die Teams würden eng mit den örtlichen Behörden und kirchlichen Partnern zusammenarbeiten, um den Bedarf zu ermitteln.
Ebenfalls verstärkt vor Ort helfen wird Malteser International (Köln). Das Werk ist seit 2010 im Land und geht nach eigenen Angaben davon aus, dass das Beben verheerende Folgen haben wird. Die Steinhäuser in der betroffenen Region seien sehr einfach gebaut. Mitarbeiter der lokalen Partnerorganisationen hätten berichtet, dass Gebäude wie Kartenhäuser eingestürzt seien. Rund 4,4 Millionen Haitianer leben unter der Armutsgrenze.
Die Kriminalität im Land ist hoch. Am 7. Juli wurde Präsident Jovenel Moise ermordet. Im Januar 2010 hatte Haiti ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,0 getroffen: Damals starben rund 300.000 Menschen, über drei Millionen wurden verletzt, 1,5 Millionen obdachlos.
Nach dem Erdbeben berichteten Missionswerke und Baptistengemeinden, dass sich Zehntausende dem christlichen Glauben zugewandt hätten. Rund 35 Prozent der elf Millionen Einwohner sind katholisch, etwa 52 Prozent gehören verschiedenen protestantischen Konfessionen an oder zu den Adventisten sowie den Zeugen Jehovas. Elf Prozent sind konfessionslos, zwei Prozent Anhänger der Vodoo-Religion. Viele Bürger praktizieren okkulte Voodoo-Rituale – auch bei formaler Zugehörigkeit zu Kirchen. Seit 2003 ist Vodoo in Haiti als Religion anerkannt.
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