Frei-/Kirchen
„Schluss mit dem Allotria“ in der Kirche!
20.02.2023

Hamburg/Schwerin (IDEA) – Kritik an Äußerungen der Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin), hat die dortige Sammlung um Bibel und Bekenntnis geübt. Kühnbaum-Schmidt hatte als Gründe für die gestiegenen Kirchenaustrittszahlen auf die gestiegenen Energiepreise und Lebenshaltungskosten verwiesen. Im vergangenen Jahr hatten rund 46.500 Personen die Nordkirche verlassen, im Jahr davor waren es etwa 32.500 – ein Plus von 43 Prozent.
Der Vorsitzende der Kirchlichen Sammlung, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), erklärte dazu gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA: „Viel zu lange hat man versucht, Kirchenaustritte nicht weiter zu beachten und schönzureden.“ Die Hauptursache für die Entfremdung von der Kirche liege in einer zunehmenden Säkularisierung und Glaubenskrise, von der auch kirchliche Gremien und Verantwortungsträger erfasst seien. „Die Weitergabe und Stärkung des christlichen Glaubens wurde und wird nicht als wichtigste Aufgabe gesehen – und das seit Jahrzehnten.“
Die Tagesordnungen der Synoden hätten viel gemein mit denen von SPD und Grünen. Die Kirche fördere „Genderideologie mit Sternchensprache“ und Klimaaktivisten, die Kunstwerke beschmierten und sich auf belebten Straßen festklebten. Es herrsche eine „auf gesellschaftliche Relevanz gestimmte Theologie“. Sie sei „dem Trend und Geist der Zeit ohne Transzendenz verhaftet“. Rüß fordert, „Schluss mit dem Allotria“ in der Kirche zu machen. Der Mitgliederschwund sei ein Weckruf zur Umkehr und Besinnung auf den Kernauftrag. Kirche solle vor allem Menschen zu einer lebendigen Beziehung zu Gott durch Jesus Christus einladen und seelsorgerisch wirken.
Die Nordkirche hat 1,8 Millionen Mitglieder. Sie entstand 2012 durch den Zusammenschluss der nordelbischen, mecklenburgischen und pommerschen Kirche. Damals hatte die Nordkirche rund 2,3 Millionen Mitglieder.
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