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Sächsische Landeskirche spart so stark wie nie zuvor

18.11.2024

Bei allen Einnahmequellen in der sächsischen Landeskirche sind Rückgänge zu verzeichnen. KI-Foto: Adobe Firefly
Bei allen Einnahmequellen in der sächsischen Landeskirche sind Rückgänge zu verzeichnen. KI-Foto: Adobe Firefly

Die sächsische Landeskirche muss so stark sparen wie nie zuvor. Darauf hat der Vorsitzende des Finanzausschusses der Landessynode, Till Vosberg (Leipzig), anlässlich deren Herbsttagung hingewiesen. Der Etat für 2025 liegt mit rund 248 Millionen Euro um sechs Millionen niedriger als in diesem Jahr.

Das Kirchenparlament tagte vom 15. bis 18. November in Dresden.

Erstmals sei bei allen Einnahmequellen ein Rückgang zu verzeichnen, so Vosberg, also bei Kirchensteuer, beim innerkirchlichen Finanzausgleich und den Staatsleistungen. Das liege an der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage und den sinkenden Mitgliederzahlen. Vosberg zufolge ist die Zahl der Kirchgemeindemitglieder auf rund 592.000 gesunken, was einem Drittel der Anzahl von 1990 entspricht. Die erwarteten Kirchensteuereinnahmen seien nach unten korrigiert und in der Haushaltsplanung um drei Millionen Euro gekürzt worden.

Einnahmen decken nicht mehr die Ausgaben

Da die geplanten Einnahmen der Kirche im Jahr 2025 die Ausgaben nicht decken werden, muss diese laut Vosberg auf ihre Rücklagen zurückgreifen. Geplant sei eine Entnahme von 638.000 Euro. Die vorgesehenen Sparmaßnahmen seien besonders gravierend im Bereich Bauen und Sanierungen. Hier soll die Summe von 18 Millionen Euro um ein Drittel auf 12 Millionen gekürzt werden.

Vosberg zufolge wird der negative Trend in der Finanzentwicklung anhalten und eine große Herausforderung darstellen: „Die wirtschaftlichen Auswirkungen greifen in die Innovationskraft der Kirche ein.“ So hätten steigende Personalkosten dazu geführt, dass der Vakanzfonds der Kirche in diesem Jahr aufgebraucht sei. Dieser wurde vor Jahren eingerichtet, damit eingesparte Personalmittel durch nicht besetzte Stellen in den Gemeinden für innovative Projekte und Stellen eingesetzt werden können.

Kirchenzeitung „Der Sonntag“ wird vorerst weiter unterstützt 

Im Zuge der geplanten Kürzungen diskutierte die Landessynode darüber, ob der Zuschuss für die sächsische Kirchenzeitung „Der Sonntag“ in Höhe von 440.000 Euro gestrichen werden soll. Die seit 1946 erscheinende Publikation hat laut Vosberg derzeit 5.919 Abonnenten. Damit fördere die Landeskirche jeden Abonnenten mit rund 70 Euro.

Der sächsische Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz (Dresden) verwies in der Debatte darauf, dass mehrere Kirchenzeitungen eine Allianz bilden wollen. Dadurch sollen Druck- und Verwaltungskosten eingespart werden. Die Redaktionsleitungen von „Der Sonntag“, „Glaube und Heimat“, „Die Kirche“, „Unsere Kirche“ und der „Evangelischen Zeitung“ hätten sich bereits auf ein gemeinsames Konzept geeinigt. Außerdem soll der Abonnementpreis um 21 Euro auf 94 Euro erhöht werden.

Abschließend beschloss die Landessynode, die Kirchenzeitung für ein weiteres Jahr zu unterstützen. Die Reform der landeskirchlichen Kommunikations- und Medienarbeit soll in der Kirchenleitung weiter beraten werden.

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