Frei-/Kirchen
Rheinischer Pfarrverein: Kirche muss Volkskirche bleiben
14.11.2022

Bonn (IDEA) – Die evangelische Kirche muss sich auch in Zukunft als Volkskirche verstehen. Diese Ansicht vertrat der Vorsitzende des Evangelischen Pfarrvereins im Rheinland, Pfarrer i. R. Friedhelm Maurer (Gemünden/Hunsrück), auf dem „Rheinischen Pfarrerinnen- und Pfarrertag“ in Bonn.
Auch wenn nur noch eine Minderheit der Bevölkerung der Kirche angehöre, werde diese ihrem Auftrag nicht gerecht, wenn sie sich nur als „Minderheitskirche“ verstehe, sagte Maurer. Auch als Minderheit müsse sie „Kirche im Volk“ und „Kirche für das Volk“ bleiben. Ob sie diesem Anspruch gerecht werde, entscheide sich in ihrer Verkündigung. So dürfe sie nicht politischen Stimmungslagen und Zeitgeistströmungen hinterherlaufen. Allein durch die Verkündigung des Evangeliums könne die Kirche der krisengeschüttelten Welt wirklich und nachhaltig helfen. Dabei müsse sie „ideologiekritisch sein und Lügen aufdecken“.
Weiter sagte Maurer, eine der wichtigsten Herausforderungen für die Kirche sei, wieder mehr junge Menschen für den Pfarrberuf zu gewinnen. Zur Zeit führten Stellenabbau, Gemeindefusionen und Arbeitsverdichtung dazu, dass viele Pfarrer überlastet seien. Der Pfarrdienst müsse aber so gelebt und gestaltet werden können, dass Belange von Gesundheit, Familie und Erholung gewahrt blieben. Dazu seien verbindliche Regelungen über Arbeitszeiten, dienstfreie Zeiten ohne Erreichbarkeitspflicht sowie über Ruhezeiten erforderlich.
Der Rheinische Pfarrverein hat rund 1.000 Mitglieder. Er gehört zum Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer, der bundesweit rund 20.000 Mitglieder in 20 regionalen Vereinen vertritt.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank.