Politik
Relative Mehrheit gegen Kirchenamt für AfD-Mitglieder
23.08.2023
Erfurt (IDEA) – Die relative Mehrheit der Deutschen (43 Prozent) ist der Ansicht, dass eine Parteimitgliedschaft in der AfD mit der Übernahme eines Amtes in der Kirche unvereinbar ist.
Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. 29 Prozent sind nicht diese Ansicht. 22 Prozent antworteten mit „Weiß nicht“, sechs Prozent machten keine Angabe.
Die Zustimmung zu der These steigt mit zunehmendem Lebensalter: Während bei den 18- bis 29-Jährigen etwa jeder Dritte (32 Prozent) AfD-Mitgliedschaft und Kirchenamt für unvereinbar hält, ist es bei den über 70-Jährigen jeder Zweite (51 Prozent). Die Ergebnisse in den anderen Altersgruppen: 30- bis 39-Jährige: 37 Prozent; 40- bis 49-Jährige: 40 Prozent; 50- bis 59-Jährige: 43 Prozent; 60- bis 69-Jährige: 52 Prozent.
Im Westen sind mehr Befragte dieser Ansicht als im Osten (44 Prozent gegenüber 38 Prozent). Unter den Angehörigen der christlichen Konfessionen sind die Katholiken am häufigsten der Ansicht, dass AfD-Mitglieder kein Kirchenamt übernehmen können (52 Prozent). Bei landeskirchlichen Protestanten und Freikirchlern sind jeweils 44 Prozent dieser Ansicht. Bei den Muslimen teilen 29 Prozent diese Auffassung, bei den Konfessionslosen 42 Prozent.
Unter den Anhängern der politischen Parteien stimmen die Parteigänger der Grünen der Aussage am häufigsten zu (67 Prozent), gefolgt von den Wählern der SPD (62 Prozent), der CDU/CSU (51 Prozent), der Linken (46 Prozent), der FDP (44 Prozent) und der AfD selbst (zwölf Prozent). Für die Erhebung wurden 2.008 Erwachsene im Zeitraum vom 18. bis 21. August befragt.
Hintergrund für die Umfrage ist eine Äußerung der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp (Göppingen). Nach Ansicht der Sozialwissenschaftlerin ist eine AfD-Mitgliedschaft unvereinbar mit der Übernahme eines kirchlichen Amtes. „Ein aktives Eintreten für die AfD widerspricht den Grundwerten des Christentums“, sagte sie dem katholischen Online-Magazin „kirche-und-leben.de“ (Münster).
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