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Prof. Ulrike Lembke ist „Sprachpanscher des Jahres“

15.08.2022

Ulrike Lembke ist Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien. Foto: Picture Alliance/Wolfgang Kumm
Ulrike Lembke ist Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien. Foto: Picture Alliance/Wolfgang Kumm

Dortmund (IDEA) – Zum „Sprachpanscher des Jahres“ haben die Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache (VDS) die Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien, Prof. Ulrike Lembke (Berlin), gewählt. Sie hat in einem Gutachten für die Stadt Hannover die Auffassung vertreten, dass laut dem Grundgesetz staatliche Stellen verpflichtet seien, die sogenannte „gendergerechte Sprache“ zu verwenden – samt Genderstern. Die niedersächsische Landeshauptstadt hatte 2019 die Gendersprache (etwa: Bürger*innen statt Bürger und Wählende statt Wähler) für die Verwaltung verpflichtend eingeführt.

Der VDS-Vorsitzende, Prof. Walter Krämer (Dortmund), spricht von einem „lupenreinen Gefälligkeitsgutachten“ Lembkes. Aus dem Grundgesetz eine Verpflichtung zum Gendern herauszulesen, sei „völlig absurd“. Rund 38 Prozent der Stimmen bei der Sprachpanscher-Wahl entfielen auf Lembke.

Hinter ihr landete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit 22 Prozent der Stimmen. Er wirft laut VDS mit englischen Begriffen um sich, statt eine verständliche Sprache zu verwenden. So habe er mehrere „Repurposing Studies“ unterstützt, eine „Tracing App“ entwickelt, eine „Corona-Surveillanceverordnung“ verfügt, eine „Booster-Kampagne“ ausgerufen und den „Freedom Day“ abgesagt.

Dritter bei der Wahl wurde der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) für die Werbekampagne des Landes „Willkommen in The Länd“. Sie folgte auf die selbstironische Kampagne „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“.

Der Negativ-Preis ist als Denkanstoß gedacht: Politik, Wirtschaft und Medien sollen für ihre Muttersprache sensibilisiert werden. Der VDS hat 37.000 Mitglieder.

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