Prof. Bielefeldt: Religiöse Gruppen dürfen Uniräume beanspruchen

Volkenroda (IDEA) – Die Religionsfreiheit gilt auch an Hochschulen. Religiöse Gruppen können deshalb mit gutem Gewissen und Selbstbewusstsein Räume an Universitäten verlangen. Diese Ansicht hat der Professor für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der Universität Erlangen-Nürnberg, Heiner Bielefeldt, auf der Konferenz „studikon“ der SMD (Studentenmission in Deutschland), vertreten. Sie fand vom 27. April bis 1. Mai im Kloster Volkenroda (Thüringen) mit rund 500 Teilnehmern statt. Sie kamen aus christlichen Hochschulgruppen in ganz Deutschland.

Laut Bielefeldt geht es nicht um Privilegien religiöser Gruppen, sondern darum, das in der Verfassung garantierte Recht auf Religionsfreiheit wahrzunehmen. Religiöse Hochschulgruppen leisteten damit einen Beitrag für die Gesellschaft.

Zum Hintergrund: In den vergangenen Jahren hatten viele der rund 80 SMD-Hochschulgruppen immer wieder Probleme, an Universitäten anerkannt zu werden bzw. Räumlichkeiten für Veranstaltungen zu bekommen.

Das Treffen stand unter dem Motto „Es ist voll Pracht“. Dabei ging es um die gesellschaftliche Relevanz der christlichen Botschaft sowie das persönliche Glaubenszeugnis an Hochschulen. Der Leiter der Hochschul-SMD, Hans-Markus Haizmann, erklärte zum Ziel der Konferenz: „Die studikon möchte Studierende als zukünftige gesellschaftliche Verantwortungsträger zu einem glaubwürdigen Christsein motivieren, das sich intellektuellen Herausforderungen stellt und alle Lebensbereiche prägt: Studium und Freizeit, Denken und Handeln.“

Die studikon findet seit 1999 alle zwei Jahre statt, jetzt erstmals im Kloster Volkenroda. Die SMD mit Sitz in Marburg ist ein Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und Beruf. Als Generalsekretär amtiert seit 2000 Pfarrer Gernot Spies, der im Sommer in den Ruhestand treten wird. Sein Nachfolger ist ab 1. August Pfarrer Volker Roggenkamp (Münster).