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Präses Otto für mehr international geprägte Gemeinden

17.06.2024

FeG-Präses Henrik Otto. Foto: Bund Freier evangelischer Gemeinden
FeG-Präses Henrik Otto. Foto: Bund Freier evangelischer Gemeinden

Für eine stärkere Integration von Christen aus anderen Kulturen in Gemeinden des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG) hat sich deren Präses Henrik Otto (Rieden bei Füssen) ausgesprochen. Er äußerte sich bei einem Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Freikirche am 15. Juni in Witten. Otto: „Wenn die Gemeinde Jesu universal ist, können wir nicht für eine Gesellschaft eintreten, die ausschließlich national sein möchte.“

Impulse von Christen aus dem Ausland sind laut dem Präses wertvoll, da einige Freie evangelische Gemeinden die Berufung hätten, internationaler zu werden. Umso mehr schätze er die Zusammenarbeit mit Gemeinden aus Afrika, Asien und Südamerika, die dem Internationalen Bund Freier Evangelischer Gemeinden angehören. Er träume von Gemeinden, in denen Menschen Wertschätzung erfahren, unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund, so Otto.

Das Erbe der FeG

Ferner blickte der Präses in seinem Vortrag dankbar auf das Erbe des Bundes zurück. Zugleich räumte er ein, dass die geistlichen Väter und Mütter der FeG in der Vergangenheit Schuld auf sich geladen hätten. Als Beispiel nannte er deren Auftreten im Dritten Reich. Dazu hatte der Bund vor zehn Jahren ein Schuldbekenntnis abgelegt. Otto: „Aber in Summe bin ich so dankbar und beeindruckt von diesem Erbe, das wir genießen und weitertragen dürfen.“

Er betonte, dass auch der Unternehmergeist zum Erbe der FeG gehöre. „Wir wollen in Gottes Namen etwas tun, und nicht nur abwarten, dass etwas geschieht.“ Es erfordere Tapferkeit, in unsicheren Zeiten Gemeinde zu bauen, Neues auszuprobieren, Finanzen einzusetzen.

Otto: Lebensgeschichten trennen, aber Jüngerschaft verbindet

Er träume von Gemeinden, in denen sich die Generationen gegenseitig beflügeln: „Wir haben einander so viel zu geben. Auch wenn die Welten so unterschiedlich sind, in denen wir aufgewachsen sind.“ Otto kam zu dem Schluss: „Lebensgeschichten trennen, aber Jüngerschaft verbindet.“ Im Blick auf die Nachfolge Jesu brauchten die FeG die Kompetenzen aller Generationen.

Im Jahr 1854 war die erste FeG im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld durch den Kaufmann Hermann Heinrich Grafe (1818–1869) gegründet worden. Es entstanden Kontakte zu weiteren Gemeinschaftskreisen und freikirchlichen Gruppen, die sich 1874 zu einem Bund Freier evangelischer Gemeinden zusammenschlossen. Der Bund FeG in Deutschland besteht nach eigenen Angaben aus mehr als 500 selbstständigen Ortsgemeinden mit insgesamt 42.350 Mitgliedern. Er ist mit der Evangelischen Allianz in Deutschland verbunden und Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Sitz der Bundesgeschäftsstelle ist Witten. Präses Otto amtiert seit Januar.

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