Pferdetreck mit Friedensglocke nach 550 Kilometern am Ziel

Marienfließ (IDEA) – Ein Pferdetreck mit Friedensglocke hat nach 550 Kilometern am 27. August sein Ziel in Wendlinghausen (Lippe) erreicht. Der Treck zog in 21 Tagen vom thüringischen Altenburg über Hessen und Niedersachsen bis nach Nordrhein-Westfalen. Hinter dem Projekt stehen Mitglieder des Vereins „Friedensglocken“ sowie Teilnehmer vorheriger Fahrten, etwa des Planwagen-Trecks „Tour der Titanen“ 2018 nach Weliki Nowgorod in Russland.

Wie der Vorsitzende des 2019 gegründeten Vereins „Friedensglocken“, Pfarrer Helmut Kautz (Marienfließ/Brandenburg), mitteilte, nahmen über 60 Personen und rund 40 Pferde am Treck teil. Unterwegs habe man 21 kleine Friedensglocken verschenkt und „tolle Gespräche“ mit Bürgermeistern an 21 Orten geführt.

„Die Pferde und unsere Friedensglocke sind auf der gesamten Strecke begeistert empfangen worden“, so Kautz. Laut dem Verantwortlichen für die Streckenführung, Friedbert Enders (Bad Belzig/Brandenburg), hat man im Thüringer und oberhessischen Bergland Anstiege von bis zu 500 Höhenmetern zurückgelegt.

Friedensglocke soll 2025 in Jerusalem überreicht werden

Mit auf dem Zug befand sich außerdem die „Friedensglocke 2025“ mit der Aufschrift „Jaget dem Frieden nach jedermann“. Außerdem steht das Wort „Frieden“ in 16 Sprachen auf der Glocke. Sie wurde im vergangenen Jahr gegossen und besteht aus Militärschrott, also Granat- und Patronenhülsen. Sie soll an das Ende des Zweiten Weltkriegs (8. Mai 1945) erinnern und ein Zeichen der Versöhnung setzen. Geplant ist, sie bis 2025 (80 Jahre Weltkriegsende) in fünf dreiwöchigen Trecks durch Deutschland und die Niederlande zu fahren.

Die Glocke soll den Initiatoren zufolge „unser Symbol dafür sein, Menschen unterschiedlicher Nationalität, Konfession oder Hautfarbe zusammenzubringen, im Gespräch Meinungen auszutauschen, Vorurteile ab- und Freundschaften aufzubauen“. Der Start der nächsten Tour ist am 5. August 2022 vorgesehen. Sie soll von Nordrhein-Westfalen bis in die Niederlande führen.

2025 soll ein „Pferdefriedensglockentreck“ die Glocke von Deutschland über die Türkei und Syrien nach Jerusalem bringen. Geplant ist, sie als Geschenk an städtische Vertreter zu überreichen. Die über 4.000 Kilometer lange Reise soll nur durch Spenden und eine Fundraising-Kampagne getragen werden. Kautz rechnet mit Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro, etwa für Futter, Hufbeschlag und Unterkünfte. Zum Verein „Friedensglocken“ gehören aktuell 45 Mitglieder.