Ressorts
icon-logo

Frei-/Kirchen

Papst fordert Ende des Krieges: „Legt eure Waffen nieder!“

27.02.2022

Papst Franziskus. Foto: pixabay.com
Papst Franziskus. Foto: pixabay.com

Kiew/Vatikanstadt (IDEA) – Papst Franziskus hat eindringlich zu einem Ende des Krieges in der Ukraine aufgerufen. „Legt eure Waffen nieder! Gott ist mit den Friedensstiftern, nicht mit denen, die Gewalt anwenden“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am 27. Februar in seinem Angelusgebet im Vatikan, ohne die russischen Angreifer beim Namen zu nennen. Diejenigen, die Krieg führten, vergäßen die Menschlichkeit. „Sie verlassen sich auf die teuflische und perverse Logik der Waffen, die am weitesten vom Willen Gottes entfernt ist“, so Franziskus laut Mitteilung des Nachrichtenportals Vaticannews. Er hatte am 26. Februar mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert, wie der Vatikan bestätigte.

Die ukrainische Botschaft beim Heiligen Stuhl schrieb auf Twitter, der Papst habe in dem Gespräch „seinen tiefen Schmerz über die tragischen Ereignisse“ in der Ukraine zum Ausdruck gebracht. Selenskyj erklärte in einem Tweet: „Ich habe Papst Franziskus dafür gedankt, dass er für Frieden in der Ukraine und für einen Waffenstillstand gebetet hat. Das ukrainische Volk spürt die geistige Unterstützung seiner Heiligkeit.“

Am 25. Februar hatte der Papst die Russische Botschaft beim Heiligen Stuhl aufgesucht und in einem Gespräch mit Botschafter Alexander Avdeev „seine Sorge über den Krieg zum Ausdruck gebracht“.

Gottesdienst im Luftschutzbunker

Der griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk äußerte sich am 27. Februar in einer Videobotschaft aus der umkämpften Hauptstadt Kiew. Er rief die Ukrainer zum Durchhalten angesichts der russischen Aggression auf. „Nach dem Dunkel kommt das Licht, nach dem Tod kommt die Auferstehung“, sagte er laut Vaticannews.

Wegen der von den ukrainischen Behörden angeordneten Ausgangssperre konnten die Gläubigen am Sonntag nicht zum Gottesdienst gehen. Wie Schewtschuk sagte, wird deshalb die Kirche zu ihnen kommen. „Unsere Priester werden in die Keller und Luftschutzbunker hinabsteigen und dort die Göttliche Liturgie zelebrieren. Die Kirche ist bei ihrem Volk. Sie trägt in der Gestalt der Eucharistie den Heiland mit sich für alle, die kritische Momente erleben, die Kraft und Hoffnung auf Auferstehung brauchen.“

Von den rund 44 Millionen Einwohnern der Ukraine sind etwa ein Zehntel griechisch-katholisch. Der Großteil der Bevölkerung gehört zu einer der orthodoxen Kirchen.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank. 

Jetzt spenden.

4 Wochen IDEA Digital 8,95 Euro 1,00 Euro

Entdecken auch Sie das digitale Abo mit Zugang zu allen Artikeln auf idea.de