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Gesellschaft

Palmer: Zu starke Bürokratisierung gefährdet das Zusammenleben

06.03.2025

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer. Foto: IDEA/Markus Pletz
Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer. Foto: IDEA/Markus Pletz

Die Einengung durch bürokratische Vorschriften gefährdet nach Ansicht des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer (parteilos) das Zusammenleben in Deutschland. Diese Ansicht vertrat er auf dem 14. Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) in Karlsruhe. 

Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft gestalten“ sagte der Politiker, in Deutschland stehe heute „überall schon jemand an der Ecke, der sagt: Das darfst du nicht und so geht das nicht“. Das führe dazu, dass Menschen ihre Kreativität nicht mehr entfalten könnten. 

Er selbst stoße in seiner Tätigkeit immer öfter auf Vorschriften, „die ich auch nach fünffachem Lesen nicht verstehe und auch nach zehnfachem Nachdenken nicht einsehe“. Regeln müssten aber sinnvoll und für die Menschen nachvollziehbar sein. Ein weiteres aktuelles Problem sei eine verbreitete Haltung der Gesprächsverweigerung. In einer Demokratie sei Streit aber notwendig.

Führungskräfte sollten zuhören

Der aus Brasilien stammende Spitzenmanager der Deutz AG, Thales Maia (Köln), sagte bei der Diskussion, in Deutschland gebe es eine lähmende Angst davor, Fehler zu machen. Das werde zum Problem für die deutsche Wirtschaft. Ihre Konkurrenten aus anderen Ländern seien häufig risikobereiter und „hungriger“.

Die Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft gestalten“ mit Moderator Titus Lindl, Boris Palmer, Daniela Eberspächer-Roth und Thales Maia (v.l.). Foto: IDEA/Markus Pletz

Die Mitinhaberin des metallverarbeitenden Unternehmens Profilmetall, Daniela Eberspächer-Roth (Hirrlingen bei Tübingen), empfahl Führungskräften in Wirtschaft und Politik, Zuhören als wichtigen Teil ihrer Aufgabe zu begreifen. Es ermögliche erst, Probleme und Chancen zu erkennen.

Größter deutschsprachiger Wertekongress

Der 14. Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) findet vom 6. bis 8. März in Karlsruhe statt. Rund 2.800 Besucher nehmen daran teil. Veranstalter ist die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA. Der Kongress, der seit 1999 alle zwei Jahre stattfindet, soll Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft ermutigen, in der Arbeitswelt nach christlichen Werten zu leben. Er hat sich in den vergangenen Jahren zum größten Wertekongress im deutschsprachigen Europa entwickelt. 

Zentrales Thema des KCF in Karlsruhe: „Mutig führen. Zukunft gestalten.“ Der Kongress geht der Frage nach, wie christliche Werte dabei helfen können, in herausfordernden Zeiten erfolgreich in Führung zu gehen. Kongressvorsitzender ist Martin Scheuermann (Schwäbisch-Gmünd).

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