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Menschenrechte

Palästinensischer Christ Johnny Shahwan ist frei

11.04.2022

Der palästinenische Pastor Johnny Shahwan mit seiner Frau. Foto: dmgint.de
Der palästinenische Pastor Johnny Shahwan mit seiner Frau. Foto: dmgint.de

Bethlehem (IDEA) – Der palästinensische Pastor Johnny Shahwan (Beit Jala) ist frei. Das berichtet die Internetplattform All Arab News am 11. April. Nach 40 Tagen im Gefängnis habe ein Richter entschieden, den evangelikalen Geistlichen aus der Haft zu entlassen. Die Plattform erinnerte zugleich daran, dass sein Fall rund eine Woche zuvor dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas vorgelegt worden sei. Er habe daraufhin Shahwans baldige Freilassung genehmigt.

Ein Bild mit Folgen

Zum Hintergrund: Shahwan, Leiter und Gründer des christlichen Tagungs- und Begegnungszentrums Beit Al Liqa (Haus der Begegnung) in Beit Jala bei Bethlehem, war am 2. März festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, er habe sich bei einem Besuch einer deutschen Touristengruppe zusammen mit dem israelischen Politiker, Fremdenführer und Rabbi Yehuda Glick fotografieren lassen. Glick tritt dafür ein, dass auch Juden die Möglichkeit erhalten sollen, auf dem Tempelberg in Jerusalem zu beten. Das Foto wurde in den Sozialen Medien veröffentlicht. Allerdings erklärte Shahwan, er kenne Glick nicht.

All Arab News hatte sich zuvor in einem Leitartikel für die sofortige Freilassung von Shahwan ausgesprochen. Andersfalls würde der Ruf der Palästinensischen Autonomiebehörde nachhaltig beschädigt.

DMG: Es kommt noch zu einer Verhandlung

Der ehemalige Diamantenhändler Shahwan war in den 1980er Jahren in Kanada Christ geworden. Nach dem Besuch einer Bibelschule in Deutschland kehrte er mit seiner deutschen Ehefrau Marlene 1992 nach Beit Jala zurück. Dort gründeten sie das Tagungs- und Begegnungszentrum. Beide sind Mitarbeiter des deutschen Hilfs- und Missionswerks DMG interpersonal (Sinsheim/Nordbaden).

Auch die DMG bestätigte gegenüber IDEA die Freilassung von Shahwan. Er sei aber nur auf Kaution freigelassen worden. Eine Gerichtsverhandlung sei für Ende Mai geplant. DMG-Pressesprecherin Corinna Schmid: „Wir freuen uns sehr, dass Gott eingegriffen hat.“

Die DMG ist mit 350 Mitarbeitern in kirchlichen und sozialen Projekten in 60 Ländern sowie 106 Partnerwerken eine der größten evangelischen Missionsorganisationen in Deutschland.

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