Menschenrechte
Pakistan: Junge Frauen sind Opfer von Entführungen
01.03.2023
München (IDEA) – In Pakistan werden immer wieder junge Frauen aus christlichen und hinduistischen Minderheiten entführt und zu einer Konversion zum Islam gezwungen. Das beklagt das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (München).
Es verweist in einer Pressemitteilung auf den Leiter der Katholischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Pakistan, Emmanuel Yousaf. Bereits bestehende Gesetze gegen Kinderehen und Zwangsverheiratung würden nicht umgesetzt. Vor allem in den Provinzen Sindh und Punjab würden Christen und Hindus von radikalen Muslimen entführt. Ohne teure und langwierige Gerichtsprozess sei es unmöglich, die Frauen zu befreien.
Yousaf hob hervor, dass es sich bei den radikalen Muslimen in Pakistan um eine kleine, aber einflussreiche Minderheit handle: „Ich habe viele muslimische Freunde, aber sie sind die schweigende Mehrheit. Das ist das Problem.“ Er forderte die „westliche Öffentlichkeit“ auf, die Menschenrechtslage in Pakistan immer wieder anzusprechen und eine bessere Gesetzespraxis anzumahnen.
Laut einer Studie des Zentrums für soziale Gerechtigkeit (CJS/Lahore) gab es 2021 mindestens 78 belegte Fälle, bei denen junge Frauen in Pakistan entführt, zur Konversion zum Islam gezwungen und zwangsverheiratet wurden. „Kirche in Not“ zufolge dürften die tatsächlichen Zahlen höher sein, da viele Taten nicht bei der Polizei gemeldet werden.
Von den über 230 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 96 Prozent Muslime, knapp zwei Prozent Christen und ein Prozent Hindus.
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