Menschenrechte
Pakistan: Inhaftierter Christ gegen Kaution entlassen
07.02.2023
Bahalwapur/Frankfurt am Main (IDEA) – In Pakistan ist der 22-jährige Christ Sunny Waqas am 3. Februar gegen Kaution aus der Haft entlassen worden. Das zuständige Gericht, der High Court von Bahalwapur (Provinz Punjab), hatte am 17. Januar einen entsprechenden Beschluss gefasst, wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main mitteilte.
Das Gericht habe verlangt, als Kaution eine Hypothek im Gegenwert von umgerechnet rund 13.500 Euro aufzunehmen, wofür sofort ein Zins von mehr als 2.000 Euro fällig geworden sei. Islamisten hätten die Verteidiger von Waqas bedroht und andere Anwälte einen seiner Verteidiger im Gerichtsgebäude tätlich angegriffen.
Die IGFM und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hatten Waqas zum „Gefangenen des Monats Mai 2020“ benannt und aufgerufen, sich in Briefen an den pakistanischen Präsidenten Arif Alvi für den Christen einzusetzen.
Der Student war am 29. Juni 2019 verhaftet worden, als er Cricket spielte. Einige Tage zuvor hatte es einen Streit mit Mitspielern gegeben. Wie sich später herausstellte, zeigte einer von ihnen den Christen an, weil dieser den islamischen Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Die pakistanischen Strafgesetze sehen dafür die Todesstrafe vor.
Die IGFM vermutet, dass es sich bei der Anzeige um Rache infolge einer Kränkung handelte. Die Blasphemiegesetze in Pakistan werden immer wieder in privaten Streitigkeiten missbraucht, um gegen missliebige Personen vorzugehen. Besonders betroffen sind Angehörige religiöser Minderheiten, vor allem Christen.
Von den über 230 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 96 Prozent Muslime, knapp zwei Prozent Christen und ein Prozent Hindus.
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