Frei-/Kirchen
Orthodoxe streiten über Taufe für Kinder eines Homosexuellen
20.07.2022
Athen/Lincolnshire (IDEA) – Der Heilige Synod (Leitungsgremium) der orthodoxen Kirche in Griechenland hat eine förmliche Beschwerde gegen den griechisch-orthodoxen Erzbischof der USA, Elpidophoros (Lincolnshire/US-Bundesstaat Illinois), angekündigt. Der Grund: Elpidophoros hatte am 2. Juli in einem Gottesdienst in Athen die beiden Kinder des homosexuellen Modedesigners Peter Dundas getauft. Das berichtet der Online-Pressedienst „Premier Christian News“.
Die Kinder sind von einer Leihmutter geboren. An der Taufzeremonie nahm auch Dundas‘ Ehemann, der Schauspieler Evangelo Bousis, teil. Der Heilige Synod erklärte, er werde Protestschreiben an Elpidophoros und an das Oberhaupt der orthodoxen Kirche, den Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I. (Istanbul), schicken. Die griechisch-orthodoxe Kirche erlaube keine gleichgeschlechtlichen Ehen.
Elpidophoros veröffentlichte nach der Ankündigung auf Twitter einen Auszug aus der Rede, die er bei der Zeremonie gehalten hatte. Darin erklärt er, Religion müsse Spaltungen in der Gesellschaft überwinden. In dem Auszug heißt es: „Jeder Mensch, egal wer er ist oder was er getan hat – im Guten wie im Schlechten – ist der Liebe Gottes würdig, und wenn er der Liebe Gottes würdig ist, dann ist er auch unserer Liebe würdig.“
US-Repräsentantenhaus für gleichgeschlechtliche Ehen
Das US-Repräsentantenhaus in Washington hat am 19. Juli einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen auf Bundesebene vorsieht. Hintergrund: Mitglieder des Obersten Gerichtshofs der USA (Supreme Court) hatten im Juni eine Überprüfung der Grundsatzentscheidung „Obergefell v. Hodges“ aus dem Jahr 2015 empfohlen. In diesem Urteil hatte das Gericht erklärt, es gebe ein verfassungsmäßiges Recht auf gleichgeschlechtliche Eheschließungen. Bei einer Aufhebung des Urteils könnten einzelne Bundesstaaten ihnen die Anerkennung verweigern.
Nach einem Bericht der „New York Times“ stimmten neben den 220 Abgeordneten der Demokratischen Partei auch 47 Abgeordnete der Republikanischen Partei für den Gesetzentwurf. 157 republikanische Parlamentarier stimmten dagegen. Über den Gesetzentwurf muss noch in der zweiten Parlamentskammer, dem Senat, abgestimmt werden. Von den 100 Mitgliedern des Senats sind 50 Republikaner, 48 Demokraten und zwei Unabhängige.
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