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Orthodoxe Kirchenleiter in aller Welt verurteilen russischen Angriff

09.03.2022

Die ukrainische Flagge. Symbolbild: unsplash.com
Die ukrainische Flagge. Symbolbild: unsplash.com

Istanbul/Lincolnshire/Toronto (IDEA) – Orthodoxe Kirchenleiter in aller Welt haben den russischen Krieg gegen die Ukraine verurteilt. Das berichtet die Internetplattform „Orthodox Times“. Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I. (Istanbul), sagte in einer Predigt: „Das fromme Volk der Ukraine trägt sein eigenes schweres Kreuz, da es die unsäglichen Misshandlungen eines unprovozierten, irrationalen und feindseligen Krieges erleidet, der Schmerz und Tod verbreitet.“

Der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Amerika, Elpidophoros (Lincolnshire/US-Bundesstaat Illinois), erklärte in einer Sonderenzyklika, der „unvernünftige Angriff“ sei ein „Brudermord“, für den der russische Präsident Wladimir Putin allein verantwortlich sei. Er setze „den Weltfrieden für seine eigene egoistische politische Agenda aufs Spiel“. Weiter schrieb der Erzbischof: „Wir sind Zeugen einer unermesslichen Tragödie menschlichen Leids: gezielte Angriffe auf Zivilisten, Attentate und Terror sowie der Tod Unschuldiger, insbesondere von Kindern.“ Die militärische Gewalt müsse sofort beendet werden.

Der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Kanada, Sotirios (Toronto), bezeichnete den russischen Angriff als einen „ungerechten und unmoralischen Krieg“ und sagte dem ukrainischen Volk seine volle Unterstützung zu. Der Sprecher des rumänischen orthodoxen Patriarchats, Vasile Banescu (Bukarest), erklärte, der Krieg sei „durch eine politische Pathologie, eine krankhafte imperialistische Vision“ verursacht worden. Scharfe Kritik äußerte Banescu an der Aussage des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. (Moskau), der für den Kriegsausbruch „Kräfte des Bösen“ verantwortlich gemacht hatte. Diese Aussage zeige „einen Mangel an moralischer Schärfe“ und verwechsle den Aggressor mit dem Opfer.

Russisch-orthodoxe Kirche zeigt die gleiche Geisteshaltung wie Putin

Der griechische Metropolit Chrysostomos (Athen) erklärte, Putin habe keinen Grund für den Angriff auf die Ukraine gehabt. Es sei „tragisch, Menschen wegen der Sturheit eines Tycoons zu töten“. Heftige Kritik übte der Metropolit an der Führung der russisch-orthodoxen Kirche. Sie zeige die gleiche Geisteshaltung wie Putin: „Sie sind an Sklaven, an Knechtschaft gewöhnt, sie können nicht verstehen, dass man in seiner Unabhängigkeit leben kann.“

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