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Noack: Ostdeutsche Protestanten sollten selbstbewusster sein

29.06.2021

Der Ex-Bischof Axel Noack. Foto: EKD/Victoria Kühne
Der Ex-Bischof Axel Noack. Foto: EKD/Victoria Kühne

Halle/Saale (IDEA) – Der frühere Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Axel Noack (Halle/Saale), hat scharfe Kritik daran geübt, dass im Rat der EKD kein Ostdeutscher sitzt. Das sei ein Skandal, erklärte er in einem Interview auf der Internetseite der EKD.

Anlass war der 30. Jahrestag des Beginns der ersten gesamtdeutschen Synode nach der Wiedervereinigung. Am 28. Juni 1991 kamen in Coburg Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Bundes der Evangelischen Kirchen (BEK) in der DDR zusammen.

Die evangelischen Christen im Osten sollten selbstbewusster sein, sagte Noack in dem Interview. Die westlichen Landeskirchen könnten aus ihren Erfahrungen lernen. So gebe es in Ostdeutschland eine viel stärker ausgeprägte Eigenverantwortung der Gemeinden. „Hier war immer klar: Die Landeskirche kann ja gar nichts machen, du musstest dich selber kümmern“, erklärte Noack. Deshalb müssten im Osten viel seltener Kirchengebäude geschlossen oder abgegeben werden als im Westen. „Es braucht – so unsere Erfahrung – immer Menschen, die sagen: Das ist meine Kirche. Sonst werden wir sie auch nicht mit viel Geld erhalten können.“

Vor 30 Jahren habe es bei ostdeutschen Christen mit Blick auf den Vereinigungsprozess der evangelischen Kirche die Befürchtung gegeben: „Von uns bleibt nichts.“ Das habe sich nicht bewahrheitet. „Der Osten hat einen viel stärkeren Einfluss gewonnen, als man dachte.“ Das habe zum Beispiel zu einer Annäherung zwischen Lutheranern, Reformierten und Unierten geführt.

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