Menschenrechte
Nigerianische Christin Rhoda Jatau freigekommen
10.12.2023
Bauchi (IDEA) – Die nigerianische Christin Rhoda Jatau ist freigekommen. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) mitteilte, wurde die fünffache Mutter am 8. Dezember gegen Kaution aus der Haft entlassen. Hintergrund: Jatau lebt im Bundesstaat Bauchi im Norden des Landes, wo seit 2001 die Scharia – die islamische Gesetzgebung – gilt.
Die Christin, die im medizinischen Bereich als Angestellte beschäftigt war, hatte im Mai 2022 über WhatsApp einen Kommentar zum Lynchmord an der christlichen Studentin Deborah Emmanuel Yakubu weitergeleitet. Yakubu war wegen einer angeblich gotteslästerlichen Audionachricht auf WhatsApp von einem Mob gesteinigt und verbrannt worden.
Jatau wurde wegen „Cyberstalkings“, „Anstachelns zu öffentlichem Aufruhr“ sowie „Gotteslästerung“ und „Herabwürdigung einer religiösen Überzeugung“ festgenommen. Auf Druck muslimischer Gruppen verweigerte das Gericht eine Freilassung gegen Kaution. Sie hatte nur sporadischen Kontakt zu ihrem Anwalt und ihrer Familie. Ihre Anhörung wurde wiederholt verschoben.
Die IGFM und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA benannten Jatau zur „Gefangenen des Monats“ im November 2022. Die IGFM sei froh und erleichtert über Jataus Freilassung, erklärte eine Sprecherin gegenüber IDEA. Sie fordere aber zugleich, jetzt ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Im Weltverfolgungsindex der christlichen Organisation Open Doors (Kelkheim) liegt Nigeria auf Rang sieben. Von den über 220 Millionen Einwohnern des Landes sind jeweils rund 49 Prozent Kirchenmitglieder oder Muslime. Im Jahr 2022 waren 90 Prozent der über 5.500 getöteten Christen weltweit Nigerianer.
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