Menschenrechte
Nigeria: Erneut Christen ermordet
13.05.2022
Sokoto/Kaduna (IDEA) – In Nigeria sind Christen erneut Opfer von militanten Muslimen und Entführern geworden. Die 25-jährige Studentin Deborah Emmanuel wurde am 12. Mai von muslimischen Kommilitonen in Sokoto im Nordwesten des Landes getötet. Das berichtet das Hilfswerk International Christian Concern (ICC/Washington).
Demnach wurde Emmanuel, die zur „Evangelical Church Winning All“ (ECWA) gehörte, vorgeworfen, in einer Nachricht bei dem Kurznachrichtendienst Whatsapp den Propheten Mohammed beleidigt haben. Daraufhin bewarf ein Mob sie mit Steinen und prügelte sie zu Tode. Anschließend verbrannten die Täter ihren Leichnam. Ein Student berichtete laut Angaben der ICC, dass Lehrkräfte noch vergeblich versucht hätten einzugreifen.
Der Gouverneur des Bundesstaates Sokoto, Aminu Waziri Tambuwal, forderte in der Folge zwar die Schließung der Hochschule, verlangte allerdings nicht die Verhaftung der Täter. Zum Hintergrund: In Nigeria kommt es immer wieder zu Gewalt gegen Christen.
Das katholische Erzbistum Kaduna (Zentralnigeria) teilte am 11. Mai mit, dass der verschleppte Priester Joseph Aketeh Bako zwischen dem 18. und 20. April in den Händen seiner Entführer gestorben sei. Der 48-Jährige war am 8. März aus seinem Haus in Kaduna verschleppt worden – gemeinsam mit seinem Bruder, der von den Entführern später getötet wurde. Laut Informationen der Erzdiözese sei Bako auf Medikamente angewiesen gewesen. Die Entführer hätten ihm jedoch nicht erlaubt, sie mitzunehmen. Das habe schließlich zu seinem Tod geführt.
Der britische Zweig des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ berichtete außerdem, dass ein weiterer Priester, Alphonsus Uboh, am 8. Mai im Süden des Landes entführt worden sei.
Von den über 200 Millionen Einwohnern Nigerias sind 48 Prozent Kirchenmitglieder und 51 Prozent Muslime.
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